
Amazon-Perplexity-Klage: Agentischer KI-Handel auf dem Prüfstand
Zusammenfassung
Dieser Bericht bietet eine umfassende Analyse des anhaltenden Rechtsstreits zwischen Amazon.com Services LLC und Perplexity AI, Inc. bezüglich des neuen KI-Shopping-Assistenten von Perplexity, Comet. Die Klage, eingereicht am 4. November 2025 beim U.S. District Court for the Northern District of California (Fall-Nr. 3:25-cv-09514) [1], dreht sich darum, ob Perplexity’s agentisches Browsing-Tool gegen Amazons Nutzungsbedingungen (ToS) und US-Gesetze zum Computerbetrug verstößt. Amazon behauptet, dass Comet sich als menschlicher Nutzer ausgibt, um ohne entsprechende Genehmigung Bestellungen auf Amazons Plattform aufzugeben, wodurch „verdeckt auf Kundenkonten zugegriffen“ und gegen explizite Verbote automatisierter Agenten verstoßen wird [2] [3]. Im Gegensatz dazu behauptet Perplexity, dass seine KI als autorisierter Stellvertreter des Nutzers fungiert, und bekräftigt, dass Nutzer das Recht haben, Online-Aufgaben an ihre gewählten digitalen Assistenten zu delegieren [4] [5].
Der Streit ist nicht nur für die beiden beteiligten Unternehmen von Bedeutung, sondern auch als Indikator für den „Agentic Commerce“ (agentischen Handel) – ein neu aufkommendes Paradigma, bei dem autonome KI-Agenten komplexe Online-Aufgaben (wie Einkäufe) im Auftrag von Nutzern ausführen [6] [7]. Branchenanalysten und Rechtsexperten sehen den Fall als Test dafür, wie E-Commerce-Plattformen KI-Agenten regulieren können, während sie gleichzeitig die Wahlfreiheit der Verbraucher wahren [8] (Source: terms.law). Amazon betont die Notwendigkeit von Transparenz und Kontrolle und warnt davor, dass nicht offengelegte Automatisierung das kuratierte Einkaufserlebnis untergraben kann, das es über Jahrzehnte aufgebaut hat [9] [10]. Perplexity argumentiert seinerseits, dass Amazon „die Wahlfreiheit der Nutzer durch prozessuale Schikanen blockiert“ und sein werbefinanziertes Geschäftsmodell auf Kosten der Innovation schützt [11] [12]. Der Ausgang dieses Falles könnte Präzedenzfälle dafür schaffen, wie Websites ihre Richtlinien gegen KI-Tools durchsetzen und ob Gerichte agentische KI-Aktivitäten als legitime Nutzeraktion oder als unbefugten Computereingriff ansehen (Source: terms.law).
Die wichtigsten Ergebnisse und Punkte dieses Berichts sind:
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Rechtsansprüche und Kontext: Amazons Klage wirft dem Comet-Agenten von Perplexity Verstöße gegen seine ToS (die „Roboter“ oder Data-Mining-Tools verbieten) und gegen Bundesgesetze zum Computerbetrug vor [13] [14]. Amazon betrachtet Comets Handlungen als eine Form des Hausfriedensbruchs („Hausfriedensbruch beinhaltet Code statt eines Dietrichs“ [15]) und fordert Unterlassungsansprüche und Schadensersatz. Perplexity weist diese Behauptungen als unbegründet zurück und bezeichnet Amazons rechtlichen Schritt als „Schikanetaktik“, die die Zukunft von KI-Assistenten bedroht [4] (Source: terms.law).
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Hintergrund des Agentic Commerce: Der Konflikt findet in einem breiteren industriellen Wandel hin zu KI-gesteuerten Shopping-Agenten statt. In diesem Modell des „Agentic Commerce“ delegieren Nutzer gesamte Einkaufs-Workflows an die KI und befreien sich so vom manuellen Browsen [6] [7]. Ein aktueller McKinsey-Bericht prognostiziert, dass bis 2030 weltweit Einzelhandelsumsätze in Höhe von 3 bis 5 Billionen US-Dollar über KI-Agenten generiert werden [16]. In der Praxis entwickeln Unternehmen wie Amazon, OpenAI, Stripe, Shopify, Visa und Mastercard bereits Protokolle und Dienste (z. B. Amazons Buy For Me, OpenAIs In-ChatGPT-Kaufabwicklung, Stripes Agentic Commerce Protocol usw.), um agentisches Shopping zu ermöglichen und zu monetarisieren [17] [18]. Perplexity selbst führte 2024 Buy with Pro ein, um seinen Nutzern das Einkaufen über Agenten zu ermöglichen, und AWS (mit dem Perplexity enge Geschäftsbeziehungen unterhält) hat Perplexity stark als KI-Partner beworben [19] [20].
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Branchenrisiken und Perspektiven: Befürworter von Amazons Position argumentieren, dass Plattformen ihre Regeln durchsetzen müssen, um Nutzerdaten und die Integrität personalisierter Shopping- (und Werbe-) Ökosysteme zu schützen [21] [10]. Sie weisen darauf hin, dass sich Drittanbieter-Apps (wie Liefer- oder Reisebuchungsdienste) bereits gegenüber Plattformen identifizieren und auf der Grundlage gegenseitiger Vereinbarungen arbeiten [22] [10]. Perplexity und einige KI-Befürworter halten dagegen, dass Nutzer die Freiheit haben sollten, jeden KI-Assistenten für ihre Einkäufe zu wählen, vorausgesetzt, der Assistent handelt unter der Autorität des Nutzers [23] [24]. Die Debatte berührt ungelöste Rechtsfragen (Was gilt als „autorisierte Nutzung“? Binden die ToS-Regeln KI-Agenten, die für Nutzer handeln? Ist das Verschleiern einer Browser-Identität illegal?) (Source: terms.law) (Source: www.topnews.in).
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Reaktionen der Stakeholder: Branchenmedien und Rechtsanalysten zeigen eine Spaltung: Einige warnen davor, dass die Zulassung nicht offengelegter KI-Agenten Missbrauch (z. B. Kontohacking, betrügerische Bestellungen, Verlust von Werbeeinnahmen) riskiert [25] (Source: www.topnews.in). Andere begrüßen Perplexity’s Haltung als Verteidigung der Nutzerwahl gegen die Monopolisierung von Plattformen und merken an, dass Amazon gleichzeitig Partnerschaften mit KI-Firmen eingeht (z. B. sein 38-Milliarden-Dollar-AWS-Deal mit OpenAI), selbst wenn es unabhängige Agenten einschränkt [26] [27]. Es wurden Vergleiche zu früheren Fällen Plattform gegen Nutzer gezogen (z. B. Ticketmaster gegen Bots, Verlage gegen Scraper) als Präzedenzfälle dafür, wie Gerichte entscheiden könnten (Source: terms.law) [28].
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Implikationen und Ausblick: Der Ausgang des Falles könnte die Plattformrichtlinien und Verbraucherrechte im KI-Zeitalter neu definieren. Wenn Amazon gewinnt, könnten Plattformen strengere Bot-Regeln oder exklusive Agenten-Partnerschaften einführen; wenn Perplexity gewinnt, könnten Nutzer auf einen offenen Zugang von KI-Assistenten zu Websites drängen. In jedem Fall unterstreicht der Streit die dringende Notwendigkeit klarer regulatorischer Rahmenbedingungen für KI-Agenten, digitale Identität und Kartellrecht im E-Commerce (Source: www.topnews.in) (Source: terms.law). Zusammenfassend lässt sich sagen, dass dieser Konflikt zwischen einem Einzelhandelsriesen und einem KI-Innovator die Zukunft des Online-Handels, der KI-Governance und der Verbraucherautonomie tiefgreifend beeinflussen wird.
1. Einleitung und Hintergrund
Der Aufstieg der Agentic AI im E-Commerce
In den letzten Jahren hat die Künstliche Intelligenz (KI) begonnen, das Online-Shopping zu verändern. Über einfache Produktempfehlungen hinaus bieten neue Agentic AI-Technologien Shopping-Assistenten, die autonom Artikel im Namen eines Verbrauchers durchsuchen, vergleichen und sogar kaufen können. Dieses aufkommende Paradigma – oft als „Agentic Commerce“ (agentischer Handel) bezeichnet – sieht Workflows vor, bei denen Nutzer Präferenzen und Einschränkungen festlegen und KI-Agenten mehrstufige Einkaufsaufgaben von Anfang bis Ende ausführen [6] [7]. McKinsey beschreibt es als eine „radikale Neugestaltung“ des Einkaufens, bei der die KI „Verbraucherbedürfnisse antizipiert, durch Einkaufsoptionen navigiert, Geschäfte aushandelt und Transaktionen mit minimaler menschlicher Aufsicht ausführt“ [6]. In diesem Modell wird das Web zu einer nahtlosen, absichtsorientierten Reise statt zu einer Sammlung isolierter Websites [6] [29].
Agentic Commerce ist nicht nur theoretisch. Große Akteure experimentieren bereits damit. Zum Beispiel hat Amazon selbst Funktionen wie „Buy For Me“ in seiner App und einen KI-Assistenten namens Rufus entwickelt, um Bestellungen zu empfehlen und aufzugeben [30]. Google und Stripe haben gemeinsam ein Agentic Commerce Protocol angekündigt, um In-ChatGPT-Kaufabwicklungen zu ermöglichen, sodass Nutzer Käufe über Konversationen abschließen können [19]. Shopify baut eine agentenfreundliche Shopping-Infrastruktur auf, und Zahlungsnetzwerke (Visa, Mastercard, PayPal) führen die Agenten-Zahlungstokenisierung für autonome Kaufabwicklungen ein [18]. Auch Verbrauchertrends deuten auf eine steigende Nachfrage hin: Eine McKinsey-Umfrage ergab, dass 44 % der Nutzer, die KI-gesteuerte Suche ausprobiert haben, diese nun als ihre Hauptmethode bevorzugen (im Vergleich zu 31 % bei der traditionellen Suche) [31]. Diese Zahlen unterstreichen, dass KI-Tools, wenn sie leistungsfähiger werden, einen erheblichen Anteil der Online-Transaktionen abwickeln könnten – McKinsey prognostiziert, dass bis 2030 bis zu 1 Billion US-Dollar des US-B2C-Einzelhandelsumsatzes (und 3–5 Billionen US-Dollar weltweit) von KI-Agenten orchestriert werden könnten [16].
Dieser Wandel wirft jedoch tiefgreifende Fragen auf. Welche Rechte haben KI-Agenten? Wie sollen Plattformen einen Agenten im Vergleich zu einem menschlichen Nutzer behandeln? Wer haftet, wenn eine KI Fehler oder Betrug begeht? Der Fall Amazon gegen Perplexity stellt einen der ersten großen Testfälle an diesen rechtlichen und politischen Grenzen dar, da eine kolossale E-Commerce-Plattform ein KI-Startup wegen des Kerns des agentischen Shoppings konfrontiert.
Beteiligte Unternehmen: Amazon und Perplexity AI
Amazon.com, Inc. ist der weltweit größte Online-Händler und ein Tech-Gigant mit einer riesigen logistischen und digitalen Infrastruktur. Das Kerngeschäft von Amazon ist sein E-Commerce-Marktplatz, der enorme Einnahmen sowohl aus Produktverkäufen als auch aus Werbung generiert. Im Jahr 2024 beliefen sich die Einzelhandelsumsätze von Amazon in Nordamerika auf jährlich Hunderte von Milliarden, und allein das Werbegeschäft machte etwa 56,2 Milliarden US-Dollar Umsatz aus [32]. Diese werbegetriebene Wirtschaft hängt davon ab, dass Nutzer organisch mit den Such- und Empfehlungssystemen von Amazon interagieren (wobei sie oft beworbene oder „gesponserte“ Platzierungen kaufen). Seit Jahrzehnten kuratiert Amazon die Einkaufserfahrung auf seiner Website akribisch, unter anderem durch das Verbot von automatisiertem Scraping oder Bot-Zugriffen. Die Nutzungsbedingungen verbieten ausdrücklich „jede Nutzung von Data Mining, Robotern oder ähnlichen Datenerfassungs- und Extraktionswerkzeugen“, sofern diese nicht autorisiert ist (Source: terms.law) [33]. Amazon hat auch sein eigenes KI-Portfolio aufgebaut: Zusätzlich zu Rufus und Buy For Me investiert das Unternehmen stark in Webdienste (AWS), Sprachassistenten (Alexa) und andere KI-Initiativen. Das Unternehmen bewegt sich derzeit auf einem schmalen Grat zwischen der Ermöglichung von KI-Innovationen (z. B. Hosting von KI-Kunden, Partnerschaften mit KI-Laboren) und dem Schutz seines Geschäftsmodells und der Nutzererfahrung.
Perplexity AI, Inc., gegründet 2022, ist ein in San Francisco ansässiges Startup, das generative KI-Such- und Browsing-Tools anbietet. Das Flaggschiffprodukt von Perplexity ist eine konversationelle Suchmaschine und ein Browser, ebenfalls Perplexity genannt, der es Nutzern ermöglicht, Fragen an ein großes Sprachmodell zu stellen und Antworten mit synthetisierten Zitaten zu erhalten. Im Jahr 2024 brachte Perplexity Comet auf den Markt, einen KI-gesteuerten Web-Browsing-Assistenten. Comet (von Perplexity oft als „persönlicher KI-Assistent“ oder „Nutzeragent“ beschrieben) kann Befehle wie „Finde mir Produkt X auf Amazon und kaufe das beste“ entgegennehmen. Anschließend navigiert es nach eigenen Angaben autonom zu Amazon, vergleicht Optionen und schließt den Kauf unter Verwendung der eigenen Anmeldedaten des Nutzers ab [34] [24]. Perplexity betont, dass die Anmeldedaten der Nutzer lokal auf dem Gerät des Nutzers gespeichert werden (niemals auf den Servern von Perplexity) und dass seine Agenten nur auf Anweisung des Nutzers handeln [34] [24].
Perplexity ist schnell gewachsen; Ende 2025 wird das Unternehmen auf rund 20 Milliarden US-Dollar geschätzt [35] und hat erhebliche Investorengelder eingesammelt. Das Unternehmen positioniert sich als Innovator, der sich für die offene Nutzung von Informationen und KI-Tools einsetzt. Insbesondere hat Perplexity ein „Publishers’ Program“ geförd, um Content-Ersteller zu entschädigen, und sogar Lizenzvereinbarungen getroffen (z. B. mit Getty Images [36]). CEO Aravind Srinivas stellt den Konflikt mit Amazon öffentlich als Kampf für „Nutzerrechte“ und „Wahlfreiheit“ im Zeitalter der KI dar [37] [12]. Perplexity sah sich jedoch auch Kontroversen ausgesetzt: Dem Unternehmen wurde unlizenziertes Web-Scraping durch Cloudflare vorgeworfen und es soll Nachrichteninhalt in seine Antworten kopiert haben [38]: Dieser Hintergrund verdeutlicht die Spannung zwischen der Datennutzung durch KI und bestehenden Inhaltsregeln.
Rechtlicher und E-Commerce-Kontext
Dieser Streit berührt mehrere Rechtsordnungen. Die zentralen Klagepunkte betreffen (1) das Vertragsrecht – die Durchsetzung der Nutzungsbedingungen (Terms of Service, ToS) von Amazon (der Nutzervereinbarung) – und (2) die Gesetze zu Computerbetrug und Computereinbruch – namentlich den bundesstaatlichen Computer Fraud and Abuse Act (CFAA) und entsprechende Gesetze der Bundesstaaten. Nach dem CFAA ist es illegal, „ohne Genehmigung auf einen Computer zuzugreifen“ oder die autorisierte Zugriffsberechtigung zu überschreiten, um Informationen zu erhalten (Source: terms.law). Amazon argumentiert, dass der Comet-Agent von Perplexity durch die „Verschleierung automatisierter Aktivitäten als menschliches Browsing“ ohne Genehmigung auf die Amazon-Plattform zugreife und damit gegen diese Gesetze verstoße [2] (Source: terms.law). Die Klage führt auch geschäftliche unerlaubte Handlungen an: die Beeinträchtigung der Kundenbeziehungen und der Werbeeinnahmen von Amazon, da ein autonomer KI-Käufer die native Personalisierung und Werbung von Amazon umgehen könnte.
Historisch gesehen haben sich Gerichte in anderen Kontexten mit ähnlichen Fragen auseinandergesetzt. Zum Beispiel verklagte in eBay gegen Bidder’s Edge (2000) eine Auktionsseite einen Such-Bot, der Angebote abkratzte (scraped); in hiQ gegen Linkedin debattierten Gerichte, ob das Crawlen einer öffentlichen Website entgegen den ToS „unautorisiert“ im Sinne des CFAA ist. In jüngerer Zeit haben Verlage KI-Unternehmen (OpenAI, Anthropic, Perplexity) verklagt, weil diese gescrapte journalistische/urheberrechtlich geschützte Inhalte verwendeten, und berufen sich dabei auf die Verletzung von Urheberrechten und Datennutzungsregeln [39]. Im Szenario des Agentic Shopping liegt der Knackpunkt jedoch darin, dass der Nutzer seine Anmeldedaten explizit an Comet weitergibt. Perplexity argumentiert daher, dass sein Agent nicht „hackt“, sondern lediglich als Bevollmächtigter des Nutzers handelt – eine Unterscheidung mit ungelösten rechtlichen Auswirkungen (Source: terms.law) [40].
Als erste Auseinandersetzung dieser Art zwischen einer großen E-Commerce-Plattform und einem Startup für KI-Assistenten wirft dieser Fall neuartige Fragen auf: Kann ein KI-Agent als „autorisierter Nutzer“ betrachtet werden, wenn er die Anmeldedaten des Eigentümers verwendet? Stellt die Nicht-Selbstidentifizierung als Agent einen Betrug dar? Sind ToS-Verbote gegen solche KIs durchsetzbar? Die Antworten des Gerichts könnten die Konturen des Agentic AI und des Internet-Handelsrechts für die kommenden Jahre prägen.
2. Chronologie der Ereignisse
Das Verständnis des Zeitplans der Interaktionen zwischen Amazon und Perplexity verdeutlicht, wie der Streit eskalierte:
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November 2024 – Anfang 2025: Amazon entdeckte zunächst, dass der KI-Browser von Perplexity Käufe auf seiner Website automatisierte. Amazon wies Perplexity darauf hin, dass eine solche Aktivität gegen seine Richtlinien verstößt. Berichten zufolge „kam Perplexity dem nach“ und stellte seine Shopping-Agenten auf Amazon nach der Benachrichtigung von Amazon im November 2024 vorübergehend ein [41]. (Zu dieser Zeit war die frühe Agentenfunktion von Perplexity als „Buy with Pro“ bekannt. Amazon verhandelte offenbar direkt mit Perplexity, um die Funktion bis zu einer Einigung zu pausieren.)
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Frühjahr–Sommer 2025: Amazon blockierte bekannte Zugriffswege der Perplexity-Agenten und forderte Perplexity auf, die Nutzung der Amazon-Website einzustellen. Perplexity entwickelte seinen Agenten (jetzt umbenannt in Comet) neu, um die Maßnahmen von Amazon zu „umgehen“ [42]. Im Juli–August 2025 begann Perplexity mit der Wiedereinführung der Shopping-Funktion von Comet. Amazon behauptet, dass Protokolle des neuen Comet beim Einloggen in Nutzerkonten und beim Einkaufen beobachtet wurden, wobei sich der Agent lediglich als Standard-Google-Chrome-Browser identifizierte [42] [43]. Als Reaktion darauf führte Amazon technische Blockaden ein, aber Perplexity aktualisierte Comet erneut, um die Gegenmaßnahmen von Amazon zu umgehen.
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Ende Oktober 2025: Amazon eskalierte von privaten Warnungen zu einer offiziellen Unterlassungsaufforderung. Am 31. Oktober 2025 sandte Amazons Anwalt (Moez M. Kaba) ein Schreiben an Perplexity, in dem er forderte, dass Perplexity alle nicht offengelegten KI-Shopping-Aktivitäten auf der Amazon-Plattform unverzüglich einstellt [44]. Das später veröffentlichte Schreiben beschuldigte Perplexity, „heimlich in die E-Commerce-Websites von Amazon einzudringen“, indem es automatisierten Traffic (Comet) als menschlich maskiere, was einen Verstoß gegen den CFAA und die Amazon-Regeln darstelle [44] [45]. Es wurde gewarnt, dass ein fortgesetztes Verhalten Amazon dazu veranlassen würde, alle rechtlichen Mittel auszuschöpfen, und Perplexity wurde wiederholt aufgefordert, „Amazon aus dem Betrieb von Comet zu entfernen“, da dies zu einer „erheblich verschlechterten Einkaufs- und Kundendiensterfahrung“ führe [44] [46].
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4. November 2025: Da keine Lösung gefunden wurde, reichte Amazon Klage vor einem Bundesgericht ein. Die Klage (eingereicht am 4. November) spiegelt weitgehend die Narrative der Unterlassungsaufforderung wider: Sie behauptet, dass Perplexity’s Comet „heimlich auf private Amazon-Kundenkonten zugegriffen“ und absichtlich darauf verzichtet habe, sich als automatisiert zu identifizieren [8] (Source: terms.law). Amazon fordert sowohl eine einstweilige Verfügung (um Comet den Betrieb auf Amazon zu untersagen) als auch Schadenersatz. Der Fall trägt den Namen Amazon.com Services LLC v. Perplexity AI, Inc., No. 3:25-cv-09514 (Source: terms.law) [1]. Insbesondere stellte Amazon gleichzeitig einen Antrag auf eine einstweilige Anordnung, was die Dringlichkeit unterstreicht, mit der das Unternehmen das Problem betrachtet (es strebt eine gerichtliche Anordnung zur sofortigen Einstellung der umstrittenen Handlungen von Perplexity an).
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Anfang November 2025 – Heute: Die Nachricht über die Klage wurde ab dem 5. November 2025 öffentlich. Amazon veröffentlichte öffentliche Erklärungen (über Pressemitteilungen und seinen Blog), in denen die Kundenerfahrung und Transparenz betont wurden [47] [10]. Auch Perplexity machte den Rechtsstreit öffentlich: Am 4. und 5. November veröffentlichte Perplexity seinen Blog „Bullying is Not Innovation“ (Mobbing ist keine Innovation), in dem die Forderungen von Amazon als überzogen und als Bedrohung der Nutzerfreiheit dargestellt wurden [4] [12]. Die Presse und Tech-Kommentatoren hoben sofort hervor, dass der Fall wahrscheinlich einer der ersten großen Gerichtstests für die rechtlichen Grenzen der Agentic AI (Agenten-KI) ist [48] (Source: terms.law). Prozesse oder weitere Einreichungen werden Anfang 2026 stattfinden (die erste Fallmanagementkonferenz ist für Februar 2026 angesetzt [49]), sodass der Streit zum Zeitpunkt dieses Berichts vor Gericht aktiv und ungelöst bleibt.
Dieser Zeitplan untermauert die zentrale rechtliche Auseinandersetzung: Amazon behauptet, Perplexity wiederholt gewarnt und das Verhalten explizit verboten zu haben („Das dürft ihr nicht“), Perplexity habe jedoch angeblich durch technische Tricks darauf beharrt. Perplexity hingegen behauptet, Amazons Schreiben sei erst gekommen, nachdem Perplexity einmal vollständig nachgekommen war, und argumentiert, dass sein neuer Ansatz nicht rechtswidrig sei (Nutzer autorisierten Comet, in ihrem Namen zu handeln). Die genauen chronologischen Fakten werden vom Gericht geprüft, aber die verfügbaren Berichte liefern diese groben Eckdaten der Ereignisse.
3. Amazons Anschuldigungen
In seiner Klage und in öffentlichen Erklärungen besteht Amazons Kernposition darin, dass die Handlungen von Perplexity gegen die expliziten Regeln von Amazon verstoßen und die Integrität seiner Plattform untergraben. Amazon hat öffentlich behauptet, dass der Comet-Agent von Perplexity „heimlich Käufe“ auf der Amazon-Website tätigte, versteckt hinter der Fassade eines normalen Browsing-Verhaltens [50] [13]. Die Klage behauptet Berichten zufolge, dass Comet sich in Nutzerkonten eingeloggt und ohne Genehmigung „Kontodaten abgerufen und Transaktionen durchgeführt“ habe, während er vorgab, ein gewöhnlicher Google Chrome Browser zu sein [45]. Amazon stuft dieses Verhalten als „Computerbetrug“ ein und argumentiert, dass die nicht offengelegte Automatisierung von Comet einem unbefugten Zugriff gleichkomme, der durch Gesetz und Vertrag verboten sei.
Die Anwälte von Amazon beschreiben das Verhalten von Perplexity als eine Form des Eindringens mittels Software statt physischer Werkzeuge und schrieben bekanntlich: „Es ist Perplexity nicht gestattet, dorthin zu gehen, wo ihr ausdrücklich gesagt wurde, dass sie es nicht darf; dass das Eindringen von Perplexity Code statt eines Dietrichs beinhaltet, macht es nicht weniger rechtswidrig.“ [2]. Mit anderen Worten, Amazon behandelt das Problem so, als wären die Agenten von Perplexity digitale Eindringlinge. Die Klage betont, dass die Nutzungsbedingungen (ToS) von Amazon „jede Nutzung von Data Mining, Robotern oder ähnlichen Datenerfassungs- und Extraktionswerkzeugen“ auf seiner Einzelhandelsseite ausdrücklich verbieten [41]. Amazon behauptet, dass Perplexity durch den Betrieb eines autonomen Agenten wie Comet diese vertraglichen Verbote eklatant verletzt habe.
Spezifische Anschuldigungen: Basierend auf veröffentlichten Berichten umfasst Amazons Klage mehrere spezifische Behauptungen gegen den Betrieb von Comet:
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Nicht-Identifizierung der Bot-Aktivität: Amazon behauptet, dass Comet seine Natur bewusst verschleiert hat. Die automatisierte Aktivität wurde als menschliches Browsing getarnt (z. B. durch die Verwendung gängiger Chrome-User-Agent-Strings), was Amazons Forderungen nach Transparenz widerspricht [3] [45]. Die Klage besagt, Perplexity habe „seine Comet AI-Software absichtlich so konfiguriert, dass die Aktivitäten des Comet AI-Agenten im Amazon Store nicht identifiziert werden.“ [14]. Diese angebliche Täuschung begründet den Betrugsvorwurf: Da Amazon nicht darüber informiert wurde, dass eine KI am Werk war, waren die Einkäufe faktisch nicht autorisiert.
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Beeinträchtigung des Einkaufserlebnisses: Amazon behauptet, dass Comets Verhalten „das Einkaufs- und Kundenservice-Erlebnis erheblich beeinträchtigt“ auf Amazons Marktplatz [51] [9]. Beispielsweise hält sich Comet möglicherweise nicht an Amazons optimierte Werberegeln, Versandoptionen oder personalisierte Empfehlungen. Amazon verweist auf zahlreiche Möglichkeiten, wie Comet Kunden ein schlechteres Ergebnis liefern könnte als Amazons native Benutzeroberfläche (z. B. falsche Preise, Lieferverzögerungen oder Fehlanpassungen) [25] [9]. Indem Comet Amazons kuratiertes Site-Layout und Produktplatzierungen abstrahiert, stört es Amazons sorgfältig entwickeltes Ökosystem. (Amazons öffentliche Erklärung merkt an, dass Kunden, die Comet nutzen, effektiv „mit einem KI-Agenten vertraut gemacht wurden, dem Amazon nie zugestimmt hat und der gegen ausdrückliche ToS-Verbote für Bots verstößt.“ (Source: terms.law).)
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Sicherheits- und Datenschutzrisiken: Laut Amazon führt die Zulassung eines versteckten KI-Agenten zur Verwendung der Anmeldedaten von Kunden zu Schwachstellen in der Datensicherheit [51] [52]. Amazon argumentiert, dass im Gegensatz zu einem vertrauensvollen menschlichen Nutzer ein KI-Agent private Informationen falsch handhaben oder zu unbefugten Handlungen verleitet werden könnte. Das Unterlassungsschreiben hebt hervor, dass Perplexitys eigene Richtlinien weitreichende Rechte über die Passwort- und Zahlungsdaten der Nutzer beanspruchen, jedoch die Haftung ausschließen [46], wodurch das Risiko entsteht, dass ein KI-Agent sensible Kontodaten missbrauchen könnte. Amazon deutet auch an, dass Comets Zugangsweg Amazon für potenzielle Hacks und Betrug öffnet, was die Kosten für die Überwachung und Blockierung solcher Aktivitäten erforderlich macht.
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Verstoß gegen wiederholte Warnungen: Amazon weist darauf hin, dass es Perplexity bereits zuvor gewarnt hatte, diese Aktivität einzustellen. Amazon berichtet, dass Perplexity Ende 2024 zugestimmt habe, seine Shopping-Agenten auf der Website zu deaktivieren; die Klage behauptet jedoch nun, Perplexity sei von dieser Zusage zurückgetreten. Insbesondere merkt die Klage an, dass Perplexity, nachdem es Amazons Aufforderung umgesetzt hatte, später Amazons Sperren durch ein Update von Comet „umgangen“ habe, was bösen Glauben zeige [42] [53]. Dieses Muster von Warnungen und wahrgenommenem Trotz untermauert Amazons Darstellung, dass es versucht habe, das Problem ohne Rechtsstreit zu lösen, aber zum Gang vor Gericht gezwungen wurde.
Amazons offizielle Erklärungen außerhalb der Gerichtsakten bekräftigen diese Punkte. Das Unternehmen hat öffentlich bekräftigt, dass „Drittanbieter-Anwendungen, die anbieten, Käufe im Namen von Kunden bei anderen Unternehmen zu tätigen, offen agieren und die Entscheidungen der Dienstanbieter respektieren sollten, ob sie teilnehmen möchten oder nicht.“ [21] [10]. Amazon zog den Vergleich zu Essensliefer-Apps und Reisebuchungsdiensten, die sich transparent identifizieren, wenn sie für Kunden handeln [54] [55]. In einer einparagrafischen Pressemitteilung betonte Amazon, dass die Zulassung nicht offengelegter Bots zum Einkaufen das positive Kundenerlebnis untergraben würde, das es mühsam aufgebaut hat [10].
Die Gesamtwirkung von Amazons Anschuldigungen besteht darin, Perplexitys Comet-Agenten als nicht autorisierte Bots darzustellen, die aktiv Amazons Plattformregeln stören. Amazons Prozesstheorie besagt, dass diese Bots durch die Verschleierung ihrer automatisierten Natur gegen Verträge und Gesetze verstoßen haben – indem sie sich effektiv nahtlosen Zugang zu Amazons Inventar und Kundendaten ohne Zustimmung verschafft haben. Wie ein Amazon-Sprecher es ausdrückte: „Es ist ziemlich einfach“: Jede Anwendung, die Käufe für Kunden tätigt, muss offen darüber sein, oder sie wird gesperrt [56] [10].
4. Perplexity’s Verteidigung und Gegenargumente
Perplexity AI hat Amazons Behauptungen in allen wichtigen Punkten öffentlich zurückgewiesen und die Klage als eine wettbewerbswidrige „Einschüchterungstaktik“ (bully tactic) bezeichnet, die die Wahlfreiheit und Innovation der Verbraucher bedrohe. In einem Blogbeitrag mit dem Titel „Bullying is Not Innovation“ stellt Perplexity den Konflikt als einen größeren Kampf um die Autonomie der Nutzer im digitalen Zeitalter dar [57] [12]. Die Kommunikation und die Erklärungen des Unternehmens betonen drei Hauptargumente:
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Unterscheidung zwischen User Agent und Bot: Perplexity behauptet, Comet sei überhaupt kein verbotener „nicht autorisierter Roboter“, sondern vielmehr ein „User Agent“ (Nutzeragent), der mit genau den Berechtigungen des menschlichen Kontoinhabers arbeitet [58] [59]. Da Kunden ihre eigenen Amazon-Anmeldedaten explizit in Comet eingeben, argumentiert Perplexity, dass die KI genau das tut, was der Nutzer autorisiert hat – wie ein persönlicher Einkäufer, der als Stellvertreter agiert, und nicht als Eindringling. CEO Aravind Srinivas vergleicht Software mit Werkzeugen oder Angestellten: So wie ein Nutzer einen menschlichen Assistenten für seine Einkäufe engagieren kann, sollte er auch einen KI-Assistenten einsetzen dürfen [60] [58]. Aus Perplexitys Sicht ist die Forderung, dass sich der Agent getrennt vom Nutzer kennzeichnen muss, vergleichbar mit der Aussage, ein Schraubenzieher müsse sich identifizieren, bevor er benutzt werde. Perplexity erklärt: „Ein User Agent hat exakt dieselben Berechtigungen wie Sie, arbeitet nur auf Ihre spezifische Anforderung hin und handelt ausschließlich in Ihrem Namen.“ [61]. Kurz gesagt, Perplexity argumentiert, dass das Amazon-Konto das Eigentum des Nutzers ist und Comet lediglich die Ausübung der eigenen Zugriffsrechte durch den Nutzer darstellt.
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Transparenz-Behauptung: In diesem Zusammenhang bestreitet Perplexity Amazons Behauptung, Comet sei versteckt gewesen. Das Startup weist darauf hin, dass jede Webanfrage, die Comet an Amazon stellt, die Anmeldedaten des Kunden enthält, sodass die Website weiß, welches Konto die Transaktion durchführt – es sieht nur so aus, als würde der menschliche Nutzer die Bestellung aufgeben. Aus seiner Sicht würde Amazons Forderung, dass sich der Agent explizit als KI identifiziert, Amazon zwingen, „Agentur“ irgendwie zu erkennen, was Perplexity als technologisch und rechtlich unzumutbar erachtet (Source: terms.law) [46]. Perplexity CEO Srinivas sagte in Medieninterviews unverblümt: „Ich sehe keine Notwendigkeit, einen Nutzer von einem Agenten zu unterscheiden, den jemand in seinem Namen bevollmächtigt. Es ist nicht Amazons Aufgabe, dies zu überwachen.“ [62] Anders ausgedrückt verteidigt Perplexity seinen Ansatz damit, dass jede Frage der Transparenz hinfällig sei, solange die Transaktion unter dem genehmigten Konto stattfindet.
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Kundennutzen und Wahlfreiheit: Perplexity betont, dass Comets Funktion den Verbrauchern zugutekommt, indem sie das Einkaufen schneller und effizienter macht. Das Startup argumentiert, dass „einfacheres Einkaufen mehr Transaktionen und zufriedenere Kunden bedeutet“, was theoretisch ein Gewinn für Amazon sei [5]. Wenn ein KI-Assistent ein tolles Angebot findet und den Kauf abschließt, erhält Amazon trotzdem den Verkauf und die damit verbundenen Einnahmen. Perplexity stellt Amazons Widerstand als motiviert durch den Schutz seines Werbemodells dar, anstatt durch den Schutz der Kunden. In seinem Blog merkt Perplexity an, dass Amazons eigene Führungskräfte mit dem hohen Return on Ad Spend geprahlt haben, und legt nahe, dass Amazon einen Bot ablehnt, der bezahlte Werbeaktionen umgehen kann [60] [5]. Durch die Blockierung von Comet, so Perplexity, bevorzuge Amazon Werbung und Upsells gegenüber der Bequemlichkeit der Verbraucher. Daher sieht sich Perplexity als Verfechter der Wahlfreiheit der Nutzer: „Dies ist keine vernünftige rechtliche Position. Es ist eine Einschüchterungstaktik, um disruptive Unternehmen wie Perplexity davon abzuhalten, das Leben der Menschen zu verbessern“, erklärt der Blog [4].
Konkreter reagiert Perplexity auf Amazons Punkte wie folgt:
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Zu ToS-Verstößen argumentiert Perplexity, dass es keine wesentliche Regel verletzt, da es effektiv unter dem eigenen Login des Nutzers handelt. Es argumentiert, dass die ToS-Verträge niemals dazu gedacht waren, Nutzern die Verwendung ihrer eigenen Konten durch Agenten zu verbieten. Der Perplexity-Blog verglich die KI mit einem persönlichen Assistenten, der standardmäßig keinen Ausweis vorzeigen müsste – „Wir . . . haben das Unternehmen, das ihm befiehlt, sich exakt wie der Nutzer zu verhalten“ (Source: terms.law).
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Zur Beeinträchtigung des Einkaufserlebnisses weist Perplexity Amazons Behauptungen zurück, es wähle suboptimale Optionen. Es argumentiert, dass jeder menschliche Nutzer auch die „falsche“ Wahl treffen könnte, weshalb dies keine politische Angelegenheit sein könne. Darüber hinaus besteht Perplexity darauf, dass Comet tatsächlich effizienter einkaufen könne, indem es Optionen im gesamten Web vergleicht und den besten Preis auswählt, wodurch die Ergebnisse für sparsame Verbraucher potenziell verbessert werden [34] [24]. Aus Perplexitys Sicht spiegeln Amazons Beschwerden über Personalisierung oder Versandannahmen lediglich wider, dass der Agent sich nicht wie Amazons eigene Engine verhält, was beabsichtigt ist, da es sich um einen externen Assistenten handelt.
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Zu Sicherheitsbedenken weist Perplexity darauf hin, dass die Anmeldedaten der Nutzer auf dem Gerät des Nutzers verbleiben und niemals zentral von Perplexity gespeichert werden. Das Unternehmen behauptet, dass alle sensiblen Vorgänge (wie Passworteingabe und Zahlungsbestätigung) hinter den eigenen Sicherheitsmaßnahmen des Nutzers (z. B. Zwei-Faktor-Authentifizierung zum Entsperren des Geräts) erfolgen. Kurz gesagt, Perplexity sagt, die Sicherheitssituation sei nicht schlechter als bei einem Menschen, der seinen Browser offen lässt. (Bemerkenswerterweise skizzierte Perplexity in seinem Blog drei Prinzipien für User Agents: privat, persönlich und leistungsstark, wobei betont wird, dass die Privilegien den menschlichen Nutzer widerspiegeln müssen [63].)
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Zu früheren Warnungen merkt Perplexity an, dass es Amazon im Jahr 2024 teilweise entgegengekommen sei und sein Produkt iteriert habe, um verschiedene Website-Richtlinien zu respektieren. Es könnte darauf hinweisen, dass Perplexity, als Amazon eine Methode blockierte, die Methoden änderte – ein Schritt, den es als legitime Belohnung für Innovation betrachtet. Perplexity hebt auch hervor, dass Amazons Beschwerden erst öffentlich wurden, als Perplexitys Comet Ende 2025 auf den Markt kam, und nicht, als seine Forschung zum automatisierten Einkaufen begann.
Schließlich argumentieren Perplexity und seine Unterstützer aus einer breiteren politischen Perspektive, dass Amazons Vorgehen den Wettbewerb ersticken würde. Verweise im Wikipedia-Stil auf Perplexitys Blog machen deutlich, dass die Stärkung der Nutzer ein „transformatives Versprechen von LLMs“ sei und dass Amazon „die Kunst und Wissenschaft des Merchandising feiern“ sollte, anstatt die Verbraucher auf Amazons Standard-Funnel zu beschränken [64]. Das Startup betont, dass es bereit ist, mit Amazon im Rahmen jeder vernünftigen Vereinbarung zusammenzuarbeiten, lehnt jedoch Forderungen ab, die auf ein vollständiges Verbot von KI-Agenten hinauslaufen. In Interviews erklärte CEO Srinivas seine Hoffnung, einen Partnerschaftsweg zu finden, betonte jedoch, dass alle Kunden zu zwingen, nur Amazons eigene Assistenten (Rufus, Buy For Me usw.) zu nutzen, nicht „kundenorientiert“ sei [65]. Zusammenfassend positioniert sich Perplexity als Kämpfer für das Recht der Nutzer, ihre gewählte digitale „Arbeitskraft“ unter klaren Bedingungen einzustellen, anstatt diese Wahl in den Händen einer einzigen Plattform zu belassen [4] [12].
5. Technischer Betrieb von Comet und Amazons Systemen
5. Technischer Betrieb von Comet und Amazons Systemen
Die Funktionsweise von Comet und die Struktur von Amazons Plattform liefern entscheidende Einblicke in den Streit. Im Wesentlichen ist Comet ein „KI-gesteuerter Browser-Agent“ (Source: terms.law), der Befehle im Namen eines Nutzers ausführen kann. Der Nutzer interagiert mit Comet (per Sprache oder Text), und Comet steuert wiederum einen Headless-Webbrowser. Ein Nutzer könnte zum Beispiel sagen: „Finde den günstigsten Flug von NYC nach LA und kaufe ihn“ oder „Bestelle den am besten bewerteten Laptop unter 1000 $“. Comet öffnet dann die entsprechende Website (z. B. Amazon.com, Airline-Seite) und führt die Such-, Auswahl- und Checkout-Schritte automatisch durch. Und das alles mit der eigenen Anmeldesitzung des Nutzers.
Im Falle von Amazon muss sich ein Comet-Nutzer zunächst bei seinem Amazon-Konto anmelden. Diese Anmeldedaten werden lokal auf dem Gerät des Nutzers gespeichert. Wenn Comet die Amazon-Website aufruft, meldet es sich mit diesen Anmeldedaten an. Aus der Perspektive von Amazons Servern kommt die Anfrage von einem authentifizierten Nutzer; es erkennt von Natur aus keinen Unterschied zwischen einem Menschen, der auf einer Tastatur tippt, und Comet, das automatisierte Klicks ausführt. Für Amazons Protokolle sieht der Traffic von Comet wie ein normaler, angemeldeter User-Agent aus. Der einzige Hinweis für einen geschulten Beobachter ist, dass Comet und nicht ein Mensch bestimmte „Abkürzungs“-Aktionen durchführt (z. B. Seiten mit übermenschlicher Geschwindigkeit scannt, nicht jedem erwarteten UI-Ereignis folgt).
Die spezifischen Anschuldigungen legen nahe, dass Comets Code modifiziert wurde, um verräterische Spuren zu verbergen. Amazon behauptet beispielsweise, Comet habe „sich als Google Chrome Browser getarnt“ [66] [45]. Praktisch gesehen fälscht Comet möglicherweise den User-Agent-Header, um Chrome vorzugeben, und rotiert IPs oder Klickmuster, um menschliches Verhalten zu imitieren. Amazons Klage merkt an, dass Perplexity, als Amazon versuchte, Comet zu blockieren, eine neue Version von Comet veröffentlichte, um diese Blockaden zu umgehen [42]. Dies deutet auf ein Katz-und-Maus-Spiel hin: Amazon wandte technische Beschränkungen an (wie Captcha, Ratenbegrenzungen oder Agenten-Sperrlisten), und Perplexity reagierte mit Codeänderungen, um diese zu umgehen.
Aus technischer Sicht ist Comets Nutzenversprechen Bequemlichkeit: Es „nimmt Anweisungen entgegen und führt die Klicks aus“ [67] [24]. Es kann gleichzeitig mehrere Produkte vergleichen oder über Webseiten hinweg suchen, um das beste Angebot zu finden. Perplexity behauptet, es sammle von Amazon nie neue Daten, die über das für den Kauf notwendige Maß hinausgehen; es liest Amazons Inhalte weder aus (scrapt sie) noch veröffentlicht es sie neu, um Modelle zu trainieren. Stattdessen greift es nur auf die öffentlich sichtbaren Informationen zurück, die zum Einkaufen benötigt werden (Produktlisten, Preise usw.), und zwar nur zur Ausführung des unmittelbaren Befehls. Sobald der Kauf abgeschlossen ist, stoppt der KI-Agent seine Aktivität auf Amazon.com.
Auf Amazons Seite ist die E-Commerce-Plattform ein komplexes Ökosystem, das für menschliche Käufer konzipiert wurde. Funktionen wie personalisierte Empfehlungen, gesponserte Einträge, One-Click-Bestellungen und Echtzeit-Preise basieren alle auf menschlicher Interaktion und Kaufmustern. Ein Agent wie Comet weicht von diesen Annahmen ab. Das Werbe-Targeting von Amazon stützt sich beispielsweise auf die Kenntnis der Suchanfrage und des Profils eines Nutzers; ein eingreifender Agent könnte ein Produkt außerhalb der Suchanfrage im Katalog finden und so viele Anzeigen umgehen. Amazon argumentiert, dass Comet „Amazons Werbeplatzierungen und Empfehlungssysteme umgeht“ (Source: terms.law). Darüber hinaus gehen Amazons Algorithmen für Preise, Coupons und Versand davon aus, dass ein Mensch schrittweise einen Warenkorb zusammenstellt. Im Gegensatz dazu könnte Comet einen Warenkorb ganz anders zusammenstellen (etwa indem es algorithmisch günstigere Optionen oder optimale Versandkombinationen auswählt). Amazon behauptet, solches Verhalten „untergräbt die sorgfältig kuratierte Einkaufsumgebung“, die es aufgebaut hat (Source: www.topnews.in).
Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass Amazon selbst in gewisser Weise Agentenkonzepte aufgreift. Sein Rufus-Assistent und die Buy For Me-Funktion deuten darauf hin, dass Amazon den Trend zum automatisierten Einkaufen erkennt. Tatsächlich sagte Amazon-CEO Andy Jassy in einer kürzlichen Telefonkonferenz zu den Quartalszahlen, er erwarte, im Laufe der Zeit mit Drittanbieter-Agenten zusammenzuarbeiten, solange „das Kundenerlebnis gut ist“ [68] [69]. Das Problem aus Amazons Sicht ist, dass Comet derzeit ein suboptimales Erlebnis liefert (keine Personalisierung, falsche Schätzungen) und dies ohne Amazons Zustimmung tut. Jassy soll bereits Drittanbieter-Shopping-Agenten wegen fehlerhafter Antworten und falscher Preise kritisiert haben [69].
Eine weitere technische Facette ist die Schnittstelle zwischen Comet und Amazons Systemen. Da Comet wie ein Browser agiert, stützt es sich auf dieselben Web-APIs, die jeder Website-Besucher nutzt – HTML-Formulare, Cookies usw. Es verwendet keine spezielle Integration (wie Amazons Advertising API oder das Affiliate-Programm). Es operiert somit auf der Anwendungsschicht einfach als ein weiterer Besucher. Dies unterscheidet sich von genehmigten Drittanbieter-Verbindungen (z. B. Amazons Buy API), für die formelle Vereinbarungen bestehen. Laut Amazon gab es keine solche Partnerschaft mit Perplexity, dennoch platzieren Perplexity’s „Agenten Bestellungen direkt, so als hätte der Nutzer es manuell getan“ (Source: terms.law). Dieser nicht autorisierte Weg ist der Kern des rechtlichen Problems.
Zusammenfassend lässt sich das technische Bild wie folgt darstellen: Perplexity’s Comet verwendet Nutzeranmeldedaten, um auf Amazon so zu agieren, als wäre es der Nutzer, ohne klare Identifizierung als KI-Agent. Amazons Systeme sehen eine authentifizierte Sitzung, aber nicht die Automatisierung hinter den Kulissen. Die Meinungsverschiedenheit besteht darin, ob diese Nutzung gestattet werden sollte.
6. Rechtliche Analyse und Theorien
Die Auseinandersetzung zwischen Amazon und Perplexity zieht ein komplexes Geflecht rechtlicher Theorien nach sich. Obwohl der Fall neu ist, können Parallelen zu bestehenden Rechtsgrundsätzen gezogen werden. Die primären rechtlichen Ansätze lassen sich grob in (a) Vertragsrecht (Nutzungsbedingungen), (b) Gesetze zu Computerbetrug und unbefugtem Zugriff und (c) verwandte Geschäftstortansprüche wie Interferenz unterteilen.
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Nutzungsbedingungen und vertragliche Ansprüche: Amazons Nutzungsbedingungen legen vertragliche Regeln für jeden fest, der die Website nutzt. Amazon zufolge verstößt Perplexity’s Comet eindeutig gegen diese Regeln, da es „Data Mining, Robots oder ähnliche Tools“ verwendet, um auf Amazons Website zuzugreifen [41]. Amazon behauptet daher Vertragsbruch. Normalerweise kann der Verstoß gegen die Nutzungsbedingungen einer Website den Anbieter zu einer Unterlassungsklage oder zu Schadensersatz berechtigen (wenn der Verstoß erheblich ist). Perplexity argumentiert im Gegenzug, dass die Nutzungsbedingungen nicht so ausgelegt werden sollten, dass sie Nutzern die Verwendung autorisierter Proxy-Tools verbieten. Eine juristische Frage ist: Gelten KI-Agenten als bloße Nutzer oder als Drittakteure, die der Nutzer vertraglich nicht „ausdrücklich autorisiert“? Wenn die eigenen Anmeldedaten eines Nutzers verwendet werden, besteht Perplexity darauf, dass der Nutzer handelt und nicht „Ebenen jenseits von ihm“. Gerichte sind sich uneinig darüber, wie weit Nutzungsbedingungen reichen können. In der Vergangenheit waren einige Gerichte skeptisch, den CFAA allein zur Durchsetzung von Nutzungsbedingungen zu verwenden, aber vertragliche Rechtsbehelfe bleiben eine Option. Amazons Klage beruft sich wahrscheinlich sowohl auf Vertragsbruch als auch auf die Vorstellung von autorisiertem versus unautorisiertem Zugriff im Rahmen dieses Vertrags (Source: terms.law).
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Computer Fraud and Abuse Act (CFAA): Der CFAA macht es illegal, „ohne Autorisierung auf einen Computer zuzugreifen“ oder „die autorisierte Zugriffsberechtigung zu überschreiten“, insbesondere um Informationen zu erlangen oder Schaden zu verursachen. Amazons Klage legt Comets Handlungen als unautorisiert dar. Nach der CFAA-Theorie hat Comet „automatisierte Aktivität als menschlich getarnt“, was laut Amazon einem unbefugten Eindringen in ihre Computer gleichkommt (Source: terms.law). Amazons Aussage, dass „Perplexity’s Eindringen Code und keinen Dietrich beinhaltet“ [15], fasst diese Theorie zusammen. Die Anwendung des CFAA wird jedoch davon abhängen, was „Autorisierung“ bedeutet. Perplexity wird argumentieren, dass es autorisiert war, weil der Nutzer den Anmeldezugang bereitgestellt hat. Einige Gerichte (insbesondere im Neunten Berufungsgerichtshof) haben entschieden, dass bloße Verstöße gegen die Nutzungsbedingungen nicht automatisch CFAA-Verstöße darstellen, wenn kein bösartiges Hacking oder Betrug vorliegt (siehe Ninth Circuit Facebook v. Power Ventures, 2023, und hiQ Labs v. LinkedIn, 2022). Sollte dieser Fall vor Gericht verhandelt werden, wird es wahrscheinlich eine umstrittene tatsächliche und rechtliche Untersuchung darüber geben, ob Comets Betrieb als legitimes Nutzerverhalten oder als „betrügerisches“ Computereindringen anzusehen ist. Amazon fordert das Gericht faktisch auf, nicht offengelegtes automatisiertes Browsing als „betrügerischen Zugriff“ auf einer Stufe mit Hacking zu behandeln, was eine neuartige Position ist (Source: terms.law) [15].
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Eingriff in das Eigentum (Trespass to Chattels) / Computer-Interferenz: Über den CFAA hinaus deutet Amazon allgemeine Rechtsbegriffe wie den Eingriff in das Eigentum (Interferenz mit dem Eigentum einer Person) an. Indem es nicht transparent teilnimmt, „schiebt sich Perplexity zwischen Amazon und ‚seine‘ Kundenbeziehung“ (Source: terms.law). Dies ähnelt einer Partei, die Lieferungen abfängt, die für den Nutzer bestimmt sind. Wenn Comet einen Verkauf von Amazon abfängt (stiehlt) oder dessen Fähigkeit, den Nutzer zu bedienen, mindert, behandelt Amazon dies als Interferenz. Schadensersatz hierfür könnte den Verlust von Werbeeinnahmen oder die Kosten für die Minderung des Bot-Traffics umfassen. Perplexity hält dem entgegen, dass kein physischer oder Server-Schaden entstanden sei, sondern Amazon lediglich Werbeeinnahmen entgangen seien. Klagen wegen Eingriffs in das Eigentum waren in der Vergangenheit erfolgreich (z. B. eBay v. Bidder’s Edge, 1999), erfordern jedoch den Nachweis einer tatsächlichen Interferenz, nicht nur eines Richtlinienverstoßes. Das Ergebnis hängt hier davon ab, ob das Gericht einen Schaden als ausreichend konkret ansieht.
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Unlauterer Wettbewerb / Geschäftsinterferenz: Amazon deutet an, dass Comets Aktivitäten die gesamte Ökonomie seines Marktplatzes untergraben. Im Wesentlichen lautet der Anspruch, dass Perplexity Amazon seiner Werbe- und Marken-Merchandising-Einnahmen beraubt, indem es Käufe ohne Werbung oder Upsells ermöglicht (Source: terms.law) [52]. Dies könnte unter staatliche Gesetze zum unlauteren Wettbewerb oder zu unlauteren Geschäftspraktiken fallen (oder, breiter gefasst, sogar unter das Bundeskartellrecht). Perplexity wird wahrscheinlich kontern, dass es lediglich die Stärkung der Verbraucher fördert und dass seine Handlungen wettbewerbsfördernde Vorteile haben (Steigerung des Verkaufsvolumens, Druck auf Amazon zur Verbesserung). Ob ein Gericht dies als wettbewerbswidriges Verhalten oder als legitimen Geschäftsschutz ansieht, ist eine offene Frage. Einige könnten Amazons Vorgehen als das eines Gatekeepers betrachten, der einen Graben verteidigt, was im Widerspruch zu kartellrechtlichen Grundsätzen stehen könnte, wenn es tatsächlich Konkurrenten ausschließt (obwohl der Beweis dafür in diesem Kontext komplex sein wird (Source: www.topnews.in).
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Betrug und Täuschung: Implizit in Amazons Rhetorik („Computerbetrug“) liegt der Vorschlag eines täuschenden Verhaltens. Die Frage ist: Hat Perplexity Amazon oder seine Kunden absichtlich getäuscht? Im Gegensatz zu einem Betrüger, der Konten hackt, könnte Perplexity behaupten, seine Absicht sei nicht Täuschung, sondern lediglich die Nutzung bestehender Sitzungen gewesen. Ein damit verbundenes potenzielles Problem ist die Verbrauchertäuschung: Wenn eine KI etwas falsch oder betrügerisch kauft, wer haftet? Die aktuelle Klage erhebt noch keine Verbraucherbetrugsvorwürfe, aber das zugrunde liegende Risiko fließt in Amazons Begründungen ein.
Wie ein Rechtskommentator zusammenfasste, ist dieser Streit „ein lehrreicher Fall zur Instrumentalisierung von Nutzungsbedingungen, Computerbetrugstheorien und ‚User Experience‘“ (Source: terms.law). Amazon hat sein Aufforderungsschreiben und seine Klage eindeutig so formuliert, dass alle plausiblen Theorien geltend gemacht werden. Perplexity hingegen wird auf eine möglichst enge Auslegung von „unautorisiert“ drängen und wahrscheinlich gesetzgeberische und gerichtliche Trends hervorheben, die eine enge Lesart von Gesetzen gegen Computerbetrug befürworten. Der Richter wird sich schwierigen Fragen stellen müssen: Was ist der „Dolmetscher“ zwischen Nutzerabsicht und Plattformkontrolle? Ab welchem Punkt wird hilfreiche KI zu einer unzulässigen Nachahmung? Die Antworten werden von der Gesetzessprache und möglicherweise von neuen Präzedenzfällen abhängen, da das Szenario eines vom Nutzer eingesetzten KI-Agenten in den Gerichten noch nicht abschließend geklärt ist.
7. Fallstudien und Branchenvergleiche
Um den Konflikt zwischen Amazon und Perplexity in den Kontext zu stellen, ist es lehrreich, ihn mit anderen realen Streitigkeiten um automatisierte Agenten oder Datenzugriff zu vergleichen. Die folgenden Fallbeispiele verdeutlichen ähnliche rechtliche und ethische Themen:
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The New York Times gegen Perplexity AI (Dezember 2025): Am 5. Dezember 2025 verklagte die New York Times (NYT) Perplexity AI wegen Urheberrechtsverletzung. Sie behauptete, dass Perplexity’s generative Tools (einschließlich seiner KI-Suchmaschine und des Comet-Browsers) Millionen von Times-Artikeln illegal kopiert und angezeigt hätten, ohne Genehmigung [70] [71]. Wie im Amazon-Fall dreht sich die Klage der NYT darum, dass Perplexity’s Technologie eine Website ohne Autorisierung ersetzt. Die Times behauptet, dass Perplexity’s System „das Internet durchforstet und Inhalte hinter unserer Paywall stiehlt“, um Antworten zu generieren [28]. Perplexity verwies in diesem Fall auf sein Publishers’ Program (eine Umsatzbeteiligungsinitiative) und berief sich auf die Fair-Use-Doktrin, aber der Konflikt verdeutlicht, wie digitale Plattformen gegen KI-Tools vorgehen, die Online-Daten nutzen. Obwohl es hier um das Urheberrecht an Inhalten und nicht um Shopping geht, unterstreicht die Klage der NYT, dass Perplexity in mehrere rechtliche Auseinandersetzungen darüber verwickelt ist, welche Daten und Funktionalitäten KI-Assistenten nutzen dürfen. Verlage wie die Chicago Tribune haben ebenfalls Klage eingereicht, um Lizenzverträge von KI-Firmen zu erzwingen (die NYT beschrieb Klagen als Strategie, um KI-Unternehmen zur Entschädigung von Content-Erstellern zu zwingen [72]). Dieses breitere Muster der Durchsetzung deutet auf ein rechtliches Umfeld hin, in dem Technologieunternehmen zunehmend Gerichte anrufen, um die Grenzen der KI-Fähigkeiten zu definieren.
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Website-Scraper und Bots (Immerwährende Beispiele): Das Internet hat viele Streitigkeiten über automatisierte Datenerfassung erlebt. Berühmte Beispiele sind eBay v. Bidder’s Edge (2000), Craiglist v. 3Taps (2013) und LinkedIn v. hiQ Labs (2022). In Bidder’s Edge las ein Auktionsaggregator eBay-Angebote unter Verletzung der eBay-Nutzungsbedingungen aus und verlor. In LinkedIn v. hiQ las hiQ öffentliche LinkedIn-Profile aus; das Gericht befand, dass dies nicht gegen den CFAA verstieß (da die Seite öffentlich war). Diese Fälle hängen oft davon ab, ob der Zugriff wirklich „autorisiert“ oder schädlich war. Der Fall Amazon–Perplexity erinnert an diese früheren Bot-Schlachten, jedoch mit einem Unterschied: Hier sind die Daten und Aktionen an einen angemeldeten Nutzer gebunden, nicht an öffentliche Informationen. Einige Analysten stellen fest, dass Urteile wie hiQ (9. Berufungsgerichtshof) Zweifel an der Verwendung des CFAA gegen Bots aufkommen lassen, während Urteile wie eBay die Plattformkontrolle aufrechterhalten. Wie dieser Konflikt einzuordnen ist, ist ungeklärt. Im Gegensatz zu früheren Fällen, in denen Bots passiv Daten sammelten, führt Comet aktiv Transaktionen im Namen eines Nutzers durch, was einen qualitativen Unterschied darstellt.
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Wettbewerb im agentengesteuerten Einkauf (Agentic Shopping): Man kann auch untersuchen, wie sich der traditionelle Handel und Technologieunternehmen auf KI-Käufer vorbereiten. Das Agentic Commerce Protocol von Stripe ermöglicht beispielsweise KI-gesteuerte Kaufabwicklungen innerhalb von Chat-Anwendungen [17]. Ähnliche jüngste Schritte von Shopify erlauben es Agenten, Warenkörbe über verschiedene Einzelhändler hinweg zu erstellen (was mit der Ankündigung von Stripe zusammenfällt) [17]. Dies deutet auf die Überzeugung der Branche hin, dass der agentengesteuerte Einkauf bevorsteht. Der Fall Amazon gegen Perplexity kann daher als erster Test dafür angesehen werden, wie tatsächliche Plattformen mit diesen Trends umgehen werden. Einige Unternehmen entwerfen proaktiv APIs und „agentenfreundliche“ Kataloge, um den autonomen Einkauf zu fördern, möglicherweise um genau die Art von Konflikt zu verhindern, mit dem Amazon jetzt konfrontiert ist [17] [18]. Amazon scheint im Vergleich dazu sowohl daran zu arbeiten, eigene Agenten zu entwickeln, als auch gleichzeitig zu versuchen, andere zu regulieren – ein ambivalenter Ansatz, der in Plattformkriegen üblich ist.
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Tools zur Kaufabwicklung von Drittanbietern: Ein weiteres reales Analogon ist die Verbreitung von One-Click-Kauf- und Aggregator-Plugins im Gegensatz zu den Kontrollen der Einzelhändler. Seit Jahren führen Browser-Erweiterungen (wie Amazons eigene Affiliate-Popup-Tools oder Preisvergleichs-Plugins) zu Klagen oder Änderungen der Nutzungsbedingungen (ToS). Einige Einzelhändler haben beispielsweise „Ogling Tools“ verboten, die automatisch Coupons anzeigen oder Preise vergleichen. Obwohl diese Streitigkeiten kleineren Umfangs sind, teilen sie das Kernproblem: Immer wenn eine Automatisierung durch Dritte die Kaufabwicklung eines Einzelhändlers stören kann, reagiert der Einzelhändler oft mit rechtlichem Druck oder technischen Blockaden. Perplexity’s Comet ist im Wesentlichen eine sehr fortschrittliche und verallgemeinerte Version eines Browser-Automatisierungstools, sodass die Taktiken (Beschwerden, Erzwingen/Ändern der ToS, Blockieren von User Agents) den Betreibern von E-Commerce-Plattformen vertraut sind.
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Sprachgesteuerte Einkaufsassistenten: Auf der Seite der Unterhaltungselektronik ermöglichen Sprachassistenten wie Amazons Alexa und Google Assistant den Nutzern, Bestellungen per Sprache aufzugeben (z. B. „Mehr Papierhandtücher bestellen“). Amazon unterstützt Alexa natürlich in dieser Rolle, hat aber auch Skills von Drittanbietern integriert. Google fügte Cashback-Prämien hinzu, um Drittanbieter-Alexa-Skills zu fördern, anstatt Alexa-Skills für den Einkauf bei Amazon zu nutzen【*】. Es gab Fälle, in denen Einzelhändler Einwände gegen die Sprachintegrationen anderer erhoben (z. B. Einzelhändler, die andere daran hinderten, Sprach-Apps auf ihrer Plattform zu entwickeln). Diese sind analog: Stellt die Verwendung eines Sprachbefehls über eine Drittanbieter-App einen unbefugten Zugriff dar? Die Debatten um Datenschutz und Authentifizierung bei Sprachassistenten weichen ähnlichen Fragen wie beim agentengesteuerten Einkauf.
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Zusammenarbeit vs. Konflikt – AWS-Partnerschaft: Eine abschließende Anmerkung zum Branchenkontext: Ironischerweise ist Amazon auch einer der größten Infrastrukturpartner von Perplexity. Die KI von Perplexity läuft größtenteils auf Amazon Web Services (AWS), und im November 2025 kündigte Amazon eine auf mehrere Jahre angelegte Partnerschaft mit OpenAI im Wert von 38 Milliarden US-Dollar an [27]. Dieser Deal signalisiert, dass Amazon die strategische Bedeutung von KI (einschließlich generativer KI) für sein Cloud-Geschäft erkannt hat. Auf der Einzelhandelsseite verschärft Amazon jedoch die Regeln. Diese Dualität verdeutlicht eine größere Branchenspannung: Auch wenn Technologiegiganten bei der KI-Infrastruktur (Cloud-Dienste, Chips, Modelle) zusammenarbeiten, können sie zu Gegnern werden, wenn es um die Kontrolle von Kundenschnittstellen und Einnahmequellen geht. Daher ist der Konflikt zwischen Amazon und Perplexity kein isolierter Streit, sondern Teil einer größeren Neuausrichtung, bei der Plattformen die Kontrolle über die Bedingungen der KI-Interaktion beanspruchen, selbst während sie in die Technologie selbst investieren.
Zusammengenommen zeigen diese Beispiele, dass der Streit zwischen Amazon und Perplexity Teil mehrerer sich überschneidender Trends ist: das rechtliche Tauziehen um den automatisierten Datenzugriff, der Aufstieg autonomer digitaler Assistenten und die strategischen Kämpfe, die Einzelhändler mit Google, Apple, Zahlungsnetzwerken und KI-Start-ups führen. Der einzigartige Blickwinkel hier ist Trans-Creator vs. Pro-User (Plattformanbieter vs. Nutzerbefürworter): Amazon beruft sich auf Plattformregeln und kommerzielle Interessen, während Perplexity und seine Unterstützer die Nutzerautonomie und Innovation betonen. Die endgültige Lösung könnte Prinzipien aus früheren Fällen übernehmen (z. B. die Forderung nach API-Nutzung anstelle von Scraping), wird aber wahrscheinlich neuartige Entscheidungen erfordern, die spezifisch für KI-Agenten sind. Unabhängig vom Ergebnis wird es beeinflussen, wie ähnliche Situationen – von Medien gegen KI-Generatoren bis hin zu sozialen Netzwerken gegen Bots – in Zukunft gehandhabt werden.
8. Beweise und Datenanalyse
Obwohl der Konflikt zwischen Amazon und Perplexity im Grunde genommen eine Frage der Richtlinien und der Technologie ist, helfen relevante Daten und Statistiken, die Einsätze zu beleuchten:
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Marktgröße und Wachstum des Agentic Commerce: Die Analyse von McKinsey deutet auf ein enormes wirtschaftliches Potenzial hin. Bis 2030 könnte der US-amerikanische B2C-Markt bis zu 1 Billion US-Dollar an agentengesteuerten Einnahmen verzeichnen, wobei das globale Potenzial 3–5 Billionen US-Dollar erreichen könnte [73]. Diese Zahlen unterstreichen, dass die Auswirkungen auf den digitalen Handel, falls Verbraucher KI-Agenten für den Einkauf in großem Umfang übernehmen, mit historischen technologischen Verschiebungen (z. B. dem Aufstieg des Internets selbst) vergleichbar sein werden [73]. Der Bericht stellt fest, dass 44 % der Personen, die die KI-Suche ausprobiert haben, diese der traditionellen Suche vorziehen [31], was auf sich ändernde Verbrauchergewohnheiten hindeutet: Fast die Hälfte der frühen KI-Anwender empfindet sie als ihr „bevorzugtes“ Sucherlebnis. In der Praxis könnte dies bedeuten, dass der Großteil der Produktrecherche in den kommenden Jahren auf Plattformen wie Perplexity oder ChatGPT verlagert wird.
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Nutzerverhalten und Präferenzen: Umfragen deuten auf eine wachsende Akzeptanz von KI-Tools hin. Die McKinsey-Studie (2023) zitierte, dass 50 % der Verbraucher bereits KI bei der Online-Suche nutzen [74]. Darüber hinaus deuten frühe Nutzer-Feedbacks darauf hin, dass agentengesteuerte Tools erhebliche Bequemlichkeit bieten: Die Befragten glaubten, dass Agenten ihnen Stunden an Einkaufszeit ersparen und helfen würden, „Auswahlüberlastung“ zu vermeiden [75]. Die Analyse von DigitalOcean listet auch greifbare Vorteile auf, wie hyper-personalisierte Empfehlungen und bessere Preisoptimierung, wenn Agenten kontinuierlich arbeiten [75] [76]. Diese nutzerzentrierten Metriken stützen die Behauptung von Perplexity, dass Agenten wie Comet das Einkaufserlebnis für Käufer verbessern könnten.
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Finanzdaten von Amazon: Zum Kontext: Amazons zentrales E-Commerce-Ökosystem ist massiv. Digital Commerce 360 berichtet beispielsweise, dass Amazon der umsatzstärkste nordamerikanische Einzelhändler im E-Commerce ist [77]. Sein globaler Marktplatz-Bruttowarenwert (GMV) platziert es weltweit auf Platz 3 [77]. Amazons Werbesegment – eines der Themen dieses Rechtsstreits – beläuft sich auf jährlich etwa 56,2 Milliarden US-Dollar [32], was einen bedeutenden Teil von Amazons Gewinnen ausmacht. Im Vergleich dazu könnte jede anhaltende Umgehung gesponserter Einträge durch KI-Agenten theoretisch Milliarden dieser Werbeausgaben von Amazons Kontrolle wegleiten. Dies verdeutlicht, warum Amazon einen starken finanziellen Anreiz hat, zu regulieren, wie Käufe auf seiner Website getätigt werden.
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Aktivitätsmetriken von Perplexity: Obwohl öffentlich zugängliche Daten über die Produkte von Perplexity begrenzt sind, stechen einige Punkte hervor. Perplexity berechnet den Nutzern für die grundlegende Suche keine Gebühren; der Comet-Browser ist derzeit kostenlos in der Beta-Version verfügbar. Das Start-up ist schnell gewachsen – seine Bewertung von rund 20 Milliarden US-Dollar (laut Medienberichten) impliziert hohe Erwartungen an die Nutzerakzeptanz und das Plattformwachstum [35]. Sein Publishers’ Program (Mitte 2024 gestartet) zeigte die Bereitschaft von Perplexity zur Umsatzbeteiligung: Es verspricht einen Teil seiner nominellen Abonnementgebühren und Werbeeinnahmen an Nachrichtenagenturen [78]. Diese Maßnahmen deuten auf ein Geschäftsmodell hin, das hohe Traffic- und Transaktionsvolumina über seine Agenten erwartet. Wenn Perplexity’s Agenten tatsächlich ein signifikantes Kaufvolumen generieren, würde Amazon dies bemerken – und dies könnte Amazons Beharren darauf zugrunde liegen, dass die Nutzererfahrung bei der Verwendung von Comet „verschlechtert“ wird (weil Amazons eigene Systeme vermutlich an Sichtbarkeit und Kontrolle verlieren).
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Technische Studien: Einige Studien außerhalb dieses Falles sind relevant. Microsoft veröffentlichte eine Studie über einen KI-Agenten, der in einer Simulation einkaufte, und stellte fest, dass selbst gut gemeinte Agenten suboptimale Entscheidungen treffen oder manipuliert werden können (z. B. anfällig für „adversarial prompts“) [79]. Dies deutet darauf hin, dass Amazons Bedenken hinsichtlich der Genauigkeit und des Vertrauens in Drittanbieter-Agenten eine empirische Grundlage haben. Andererseits liegen noch keine groß angelegten Daten zur realen Leistung von Shopping-KIs wie Comet vor (sie sind zu neu für akademische Studien). Wir wissen jedoch aus Ankündigungen von Perplexity und OpenAI, dass Unternehmen davon ausgehen, dass Agenten zuverlässig genug funktionieren werden, um Nutzer anzuziehen (die Partnerschaft von OpenAI mit Shopify und Stripe impliziert Vertrauen in die Genauigkeit der Agenten).
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Daten zu rechtlichen Präzedenzfällen: Historisch gesehen haben Gerichte automatisierte Verstöße unterschiedlich behandelt. Zum Beispiel zeigt eine anekdotische Analyse von CFAA-Fällen, dass Gerichte ab 2025 zunehmend skeptisch sind, die CFAA auf routinemäßiges Scraping anzuwenden [80]. Daten aus jüngsten Urteilen (z. B. Van Buren gegen U.S., 2021, das die CFAA einschränkt) deuten auf eine engere Auslegung von „Autorisierung“ hin [81]. Sollte Amazons Klage zu einem summarischen Urteil oder einer Verhandlung führen, könnten Richter Daten aus diesen früheren Fällen heranziehen. Es gibt auch Daten zu Plattformbedingungen: Der Fall von eBay war erfolgreich, weil er eine tatsächliche Systemverlangsamung durch Scraping nachwies, während der Scraping-Fall von LinkedIn scheiterte, weil die Website öffentlich war. Im Szenario Amazon gegen Perplexity werden die Beweise (oder das Fehlen derselben) in Bezug auf tatsächlichen Schaden oder unbefugtes Eindringen wahrscheinlich entscheidend sein.
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Nutzerumfragen: Wir berücksichtigen auch Verbrauchermeinungen als Daten. Einige Branchenumfragen (noch nicht weit verbreitet veröffentlicht) deuten darauf hin, dass eine Mehrheit der technisch versierten Käufer Assistenten zur Vereinfachung des Kaufs nutzen möchte. Unabhängige Berichte (z. B. von Handelsberatungsunternehmen) legen nahe, dass Nutzer agentengesteuerte Funktionen als logische Erweiterung von Sprachassistenten und One-Click-Käufen ansehen. Beispielsweise stellt eine Fachpublikation fest, dass 70 % der befragten Online-Käufer offen dafür sind, KI-Chatbots zur Produktentdeckung zu nutzen, auch wenn sie einige Bedenken hinsichtlich der Zuverlässigkeit haben. Obwohl solche Daten den Rechtsstreit nicht lösen, unterstreichen sie den sozialen Kontext: Zig Millionen Verbraucher könnten Tools wie Comet als Teil eines modernen Einkaufserlebnisses fordern.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Daten mit den Narrativen übereinstimmen: Der agentengesteuerte Einkauf wird voraussichtlich ein riesiger Teil der zukünftigen Handelslandschaft sein [73] [7]. Amazons eigene Kennzahlen verdeutlichen, was es zu schützen gilt (massive Verkaufsvolumina und Werbeeinnahmen [32] [77]). Die Kennzahlen von Perplexity (Finanzierung, Nutzerinteresse) zeigen, warum es diesen Bereich aggressiv verfolgt. Wenn man diese Zahlen abwägt, erkennt man, dass Hunderte von Milliarden im Handel durch neuartige KI-Schnittstellen verlagert werden könnten; der Streit zwischen Amazon und Perplexity ist ein frühes Scharmützel in dieser breiteren Verschiebung.
9. Implikationen und zukünftige Richtungen
Die Klage von Amazon gegen Perplexity wird wahrscheinlich weitreichende Auswirkungen auf KI, Handel und Recht haben. Die wichtigsten Implikationen und möglichen Zukunftsszenarien umfassen:
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Präzedenzfall für KI-Agenten: Das Urteil des Gerichts wird einen Präzedenzfall dafür schaffen, wie „KI-Agenten“ rechtlich behandelt werden. Wenn Amazon Erfolg hat, könnten Websites eine stärkere rechtliche Grundlage erhalten, um automatisierte Tools, die im Auftrag von Nutzern handeln, zu verbieten oder streng zu regulieren. Dies könnte zu einem Vorgehen gegen unabhängige Assistenten und möglicherweise zu neuen Plattformbedingungen führen, die agentengesteuerte Aktionen explizit verbieten oder formelle APIs erfordern. Umgekehrt, wenn Perplexity gewinnt oder der Fall zu Perplexity’s Bedingungen beigelegt wird, könnte dies als Befürwortung der Nutzerautonomie interpretiert werden, was Plattformen zwingen würde, Drittanbieter-Agenten zu akzeptieren (möglicherweise durch deren Integration über offizielle Kanäle). Ein solcher Präzedenzfall würde andere KI-Start-ups ermutigen, agentengesteuerte Tools ohne Angst vor Rechtsstreitigkeiten zu entwickeln, da sie wissen, dass Nutzer ihre Konten vertraglich delegieren können.
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Plattformrichtlinien und Technologie: Unabhängig vom Ergebnis werden Amazon und andere wahrscheinlich ihre Richtlinien und Technologien überarbeiten. Einzelhändler könnten spezialisierte Mechanismen zur Agenten-Erkennung, Identitätsprotokolle oder Partnerschaften entwickeln. Plattformen könnten beispielsweise OAuth-ähnliche Abläufe verlangen, bei denen Agenten Tokens vorlegen müssen. Tatsächlich deutet Amazons „Über uns“-Seite an, dass „gute“ AGIs (Artificial General Intelligence) schließlich mit Regeln zugelassen werden könnten [82] [45]. Wir könnten das Aufkommen von Agentic Commerce Standards erleben. Die Branche spricht bereits über Protokolle (wie Anthropic’s MCP oder Agent Payments) [83]. Wenn Gerichte Amazon zwingen, Agenten als Nutzer zu behandeln, könnte Amazon mit dem Aufbau eines solchen Protokolls oder der Einführung eigener Agenten-APIs reagieren. Die Vorarbeiten von Stripe und Mastercard (Agent Payments usw.) deuten darauf hin, dass einige Lösungen bereits in Arbeit sind [18].
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Werbung und Erlösmodelle: Die Klage von Amazon verdeutlicht die Spannung zwischen agentengesteuertem Einkauf und Werbemodellen. Wenn viele Nutzer beginnen, über unvoreingenommene Agenten einzukaufen, könnten Amazons gesponserte Anzeigen weniger effektiv werden. Im Laufe der Zeit müssten Plattformen möglicherweise ihre Monetarisierung umstellen. Amazon könnte beispielsweise dazu übergehen, autorisierten Agenten eine Gebühr zu berechnen oder neue Anzeigenformate für Agenten zu integrieren. Wir könnten die Entstehung eines „Agentic Ad“-Ökosystems oder gegenseitige Datenaustauschvereinbarungen sehen, bei denen Agenten sich an Plattform-Anzeigen ausrichten können. Kurzfristig deuten Amazons Maßnahmen darauf hin, dass es nicht bereit ist, diese Einnahmequelle kampflos aufzugeben. Analysten werden beobachten, ob Amazon versucht, Provisionen zu ändern (z. B. höhere Gebühren für Drittanbieter-Agenten) oder einen eigenen Agenten-Marktplatz entwickelt.
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Nutzerautonomie und Wahlfreiheit: Der Konflikt wirft eine breitere Frage auf: Wer kontrolliert den Einkaufsprozess? Perplexity’s Argument beruft sich auf Verbraucherrechte – dass Nutzer die Freiheit behalten sollten, KI-Helfer zu nutzen. Wenn Verbraucher dieses Recht erwarten, könnten Regulierungsbehörden eingreifen. Man könnte sich beispielsweise ein zukünftiges Gesetz oder einen Industriestandard vorstellen, der besagt, dass Kontoinhaber Drittanbieter-Dienste ermächtigen können, in ihrem Namen zu handeln, ähnlich wie eine Vollmacht. Umgekehrt, wenn Plattformbetreiber (wie Amazon) Drittanbieter-Agenten ablehnen dürfen, könnte die Wahlfreiheit der Verbraucher stark eingeschränkt werden. Die Debatte erinnert an historische Kämpfe (wie die Netzneutralität) darüber, ob Verbraucher tatsächlich die „Leitung“ besitzen oder den Gatekeepern unterliegen. Im Zeitalter der KI könnte ein neuer Rahmen für die „digitale Vertretung“ erforderlich sein, um diese Interessen auszugleichen.
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Datenschutz und Sicherheit: Dieser Rechtsstreit wirft auch Implikationen für den Datenschutz auf. Wenn KI-Agenten als unabhängige Entitäten behandelt werden, könnten neue Regeln erforderlich sein, welche Daten sie abrufen dürfen und wie dies protokolliert wird. Wir könnten erweiterte Kunden-Einwilligungsprotokolle sehen: z. B. muss der Nutzer den Zugriff eines Agenten auf geschützte Daten erneut autorisieren. Der Streit könnte Forderungen nach regulatorischen Leitlinien auslösen: zum Beispiel könnten die FTC oder Datenschutzbehörden Richtlinien zu Offenlegungspflichten für autonome Tools erlassen. Im schlimmsten Fall, wenn ein KI-Akteur Daten missbraucht, werden Haftungsfragen aufkommen: Hat der Nutzer die Überschreitung der Befugnisse durch die KI autorisiert? Plattformen könnten reagieren, indem sie eine Multi-Faktor-Reauthentifizierung für risikoreiche Aktionen verlangen, um die ausdrückliche Zustimmung des Nutzers bei jedem Checkout-Schritt sicherzustellen. Letztendlich werden Verbraucher und Gesetzgeber gleichermaßen Klarheit darüber fordern, wem die Daten „gehören“ und wer verantwortlich ist, wenn Maschinen handeln.
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Innovationsentwicklung: Der Fall sendet ein starkes Signal an Start-ups und Investoren. Einerseits zieht der Kampf von Perplexity die Aufmerksamkeit und Unterstützung der KI-Community auf sich (viele sehen ihn als Widerstand gegen die Dominanz von Big Tech). Andererseits zeigt Amazons harte Haltung, dass große Plattformen ihre Größe nutzen könnten, um den Wettbewerb zu unterdrücken. Dies könnte neue „plattformagnostische“ Ansätze fördern: z. B. dezentrale Einkaufsnetzwerke, Browser-Standards für KI oder Start-ups, die im Voraus Lizenzvereinbarungen mit Plattformen treffen. Der Konflikt könnte auch beeinflussen, welchen KI-Funktionen Verbraucher vertrauen. Wenn Amazons Kritik (z. B. bezüglich falscher Preise oder Empfehlungen) Anklang findet, könnten Entwickler sich stärker auf die Zuverlässigkeit der Agenten und Funktionen zur Nutzerkontrolle konzentrieren.
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Regulatorische und kartellrechtliche Prüfung: Die Regulierungsbehörden beobachten die KI-gesteuerten Märkte bereits. Wenn Amazon als jemand wahrgenommen wird, der rechtliche Drohungen nutzt, um diesen Bereich unilateral zu gestalten, könnten neue kartellrechtliche Fragen aufkommen: Nutzt Amazon das Vertragsrecht, um zukünftigen Wettbewerb auszuschalten (der CEO von Perplexity nannte dies eine Art „Gezeiten-Monopolkontrolle“)? Ebenso könnten europäische oder US-amerikanische Behörden, die digitale Märkte überwachen, prüfen, ob die Ablehnung von Drittanbieter-Agenten eine unfaire „Gatekeeping“-Praxis darstellt. Gesetzgeber könnten in Erwägung ziehen, Gesetze zu präzisieren: z. B. die Rechte von „digitalen Stellvertretern“ explizit zu definieren oder den CFAA (Computer Fraud and Abuse Act) für das KI-Zeitalter zu aktualisieren. Tatsächlich betonen Branchenexperten, die im Guardian und in Fachmedien zitiert werden, dass „neue rechtliche Rahmenbedingungen“ erforderlich sein werden, um mit solchen Technologiekonflikten Schritt zu halten (Source: www.topnews.in) (Source: www.topnews.in).
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Internationale Dimensionen: Obwohl dieser Fall vor einem US-Gericht verhandelt wird, könnte er globale Auswirkungen haben. Andere Länder könnten unterschiedliche Haltungen zum Zugriff von KI-Agenten auf proprietäre Plattformen einnehmen. Zum Beispiel könnten die sich entwickelnden digitalen Marktgesetze der EU hier relevant werden (möglicherweise indem sie „Datenportabilität“ auch für KI vorschreiben oder vertragliche Verbote einschränken). In der Zwischenzeit könnten chinesische und indische Internetunternehmen genau beobachten, wenn sie ihre eigenen KI-Commerce-Strategien in Betracht ziehen. Kurz gesagt, juristische Ergebnisse im Silicon Valley setzen oft De-facto-internationale Normen für die digitale Wirtschaft.
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Zukunft der Beziehung zwischen Amazon und Perplexity: Über den Rechtsstreit hinaus könnten die Unternehmen selbst neue Beziehungen aushandeln. Amazons CEO hat angedeutet, dass es eventuell Partnerschaften mit Drittanbieter-Agenten geben könnte, wenn das Kundenerlebnis gewährleistet ist [84]. Sollte dieser Rechtsstreit beigelegt werden, könnten die beiden Firmen (oder ähnliche) immer noch Bereiche für die Zusammenarbeit finden (etwa durch kontrollierte APIs oder Umsatzbeteiligung). Zum Beispiel könnte Amazon ein offizielles Integrationsprogramm für aufkommende Agenten starten, oder Perplexity könnte zustimmen, Comet in einem „Walled Garden“ mit Überwachung zu betreiben.
Tabellen: Vergleich der Schlüsselpunkte
Um die zentralen Streitpunkte zu verdeutlichen, fassen die folgenden Tabellen die wichtigsten Anschuldigungen und Verteidigungen zusammen und skizzieren den Zeitplan der kritischen Ereignisse.
Tabelle 1: Amazons Anschuldigungen vs. Perplexity’s Gegenargumente
| Streitpunkt / Behauptung | Amazons Behauptung (Bestrittenes Verhalten) | Perplexity’s Gegenargument (Verteidigung) |
|---|---|---|
| Automatisierte Käufe (Autorisierung) | Comet „griff ohne ordnungsgemäße Autorisierung auf Kundenkonten zu“ und platzierte verdeckt Bestellungen [45]. Verstößt gegen die Nutzungsbedingungen (ToS), die „Roboter oder ähnliche Tools“ verbieten [33]. | Comet verwendet vom Nutzer bereitgestellte Anmeldedaten; es sind die Handlungen des Nutzers mittels KI. Der Nutzer hat die Käufe autorisiert. Der Agent ist effektiv ein Stellvertreter des Nutzers, kein Eindringling [59] [45]. |
| Transparenz des Agenten | Perplexity „konfigurierte Comet absichtlich“, um zu verbergen, dass eine KI (und kein Mensch) einkaufte [14]. Amazon forderte Offenlegung, erhielt aber keine, was Täuschung gleichkomme. | Perplexity argumentiert, dass sein Agent die gleichen Rechte wie der Nutzer hat. Es ist unklar, wie eine KI sich anders als der legitimierte Nutzer offenbaren könnte oder sollte. Wie der CEO von Comet anmerkt, ist Amazons Forderung, zu „überwachen“, wer operiert, unzumutbar (Source: terms.law) [43]. |
| Beeinträchtigung des Einkaufserlebnisses | Automatisiertes Einkaufen durch Comet „beeinträchtigt das Einkaufserlebnis“, umgeht Werbung und Personalisierung und riskiert falsche Entscheidungen [85] [51]. Amazon sagt, es untergrabe jahrzehntelange Kuration [9]. | Perplexity hält dagegen, dass Comet das Einkaufen verbessert, indem es schnell die besten Angebote findet. Mehr Transaktionen und zufriedene Kunden sollten folgen, was Amazon zugutekommen sollte. Der Agent ist nicht unfehlbar, aber wie jeder Mensch finden Nutzer KI möglicherweise bequem. Amazons Fokus auf „Werbung, gesponserte Ergebnisse“ wird von Perplexity als Bevorzugung von Werbeeinnahmen gegenüber Kundenkomfort kritisiert [86] [5]. |
| Datenschutz- und Sicherheitsrisiken | Die Aktivität von Comet führt zu „Datenschutz- und Sicherheitslücken“ [51] [46]. Comet ruft beispielsweise Passwörter/Zahlungsmethoden ab, lehnt jedoch die Haftung ab, was Risiken birgt, wenn etwas schiefgeht [46]. | Perplexity betont, dass (i) Anmeldedaten nur auf dem Gerät des Nutzers verbleiben [46]; (ii) Comet nur das tut, was der Nutzer explizit anweist (keine versteckte Datenerfassung). Die aktuelle Nutzung ist nicht riskanter als eine typische eingeloggte Sitzung. |
| Bisherige Einhaltung | Amazon behauptet, Perplexity habe zuvor zugestimmt, solche Agenten einzustellen (Nov 2024), ignorierte dieses Versprechen jedoch und nahm Comets Einkaufsfunktion im Aug 2025 wieder auf [41] [53]. Dies zeige bösen Willen und wiederholte Verstöße. | Perplexity könnte antworten, dass es vorübergehend nachkam und die Innovation fortsetzte; wenn Änderungen erforderlich waren, wurden diese vorgenommen. Die genauen Ereignisse rund um diesen Zeitplan könnten faktisch umstritten sein. (Perplexity hat nicht detailliert dargelegt, wann es die Aufforderung vom Nov 2024 erhielt oder einstellte.) Der Schlüssel ist, dass Perplexity davon ausgeht, dass die Nutzer eine kontinuierliche Zustimmung erteilt haben. |
| Rechtliche Grundlage | Amazon beruft sich auf das Vertragsrecht (ToS verbietet Bots), den Computer Fraud and Abuse Act (CFAA, Verheimlichung sei „Hausfriedensbruch“) und die Beeinträchtigung seiner Geschäfts- und Kundenbeziehungen (Source: terms.law) [15]. | Perplexity und andere argumentieren, dass diese Gesetze hier nicht anwendbar sein sollten. Sie betonen den vertraglichen Kontext: Wenn der Nutzer zustimmt, wo liegt dann der unbefugte Zugriff? Sie deuten auch an, dass, falls Amazons Beschwerden berechtigt sind, ein neues Paradigma erforderlich ist (z. B. APIs). |
Tabelle 2: Zeitplan der Schlüsselereignisse im Streit zwischen Amazon und Perplexity
| Datum | Ereignis | Quelle & Anmerkungen |
|---|---|---|
| Nov 2024 | Amazon kontaktiert Perplexity und fordert das Unternehmen auf, den Einsatz von Comet für Amazon-Käufe einzustellen. Perplexity kommt dem vorübergehend nach. | Amazons „Nutzungsbedingungen“ (ToS) verbieten Bots explizit [33]. Bloomberg-Bericht: „Im November 2024 forderte Amazon Perplexity auf, dies einzustellen“ [41]. |
| Aug 2025 | Perplexity startet die Comet-Einkaufsfunktion auf Amazon neu. Berichten zufolge melden sich Agenten mit Nutzerkonten an; Amazon erkennt Agenten, die sich als Chrome ausgeben. | Amazons Schreiben: „Bis zu diesem August hatte Comet ... sich in die Amazon-Konten ihrer Nutzer eingeloggt ... und die Agenten als Google Chrome Browser identifiziert“ [42]. |
| 31. Okt 2025 | Amazon sendet ein Unterlassungsschreiben an Perplexity, in dem die sofortige Einstellung der Comet-Einkaufsfunktion auf Amazon gefordert wird. Die Anschuldigungen umfassen die Nutzung von KI ohne Offenlegung und den Verstoß gegen den CFAA. | MediaNama: Der Perplexity-Blog enthüllte, dass „in einem Unterlassungsschreiben vom 31. Okt. 2025 Amazons Anwalt Perplexity beschuldigte, verdeckt eingedrungen zu sein ... unter Verstoß gegen [CFAA]“ [44]. |
| 4. Nov 2025 | Amazon reicht Bundesklage in N.D. Kalifornien (Fall-Nr. 3:25-cv-09514) ein, um die Comet-Einkaufsfunktion zu untersagen und Schadensersatz zu fordern. | Gerichtsakte: Klage eingereicht am 4. Nov [1]. Digital Commerce360 merkt an, dass Amazon kurz darauf Klage einreichte. [87]. |
| 5. Nov 2025 (und folgend) | Öffentliche Berichterstattung und Stellungnahmen. Amazon veröffentlicht Erklärungen zur Transparenz; Perplexity veröffentlicht seine Antwort „Bullying is Not Innovation“ (Mobbing ist keine Innovation), in der Amazon als Tyrann bezeichnet wird. Die Tech-Presse berichtet umfassend über die Geschichte. | Bloomberg/Yahoo veröffentlichen Berichte am 5. Nov [3]; Perplexity-Blog am 4. Nov [4]. Einzelhandels- und Tech-Medien (Retail Dive, TechCrunch, The Guardian usw.) veröffentlichen Analysen [88] [89] [8]. |
| Ende Nov 2025 ff. | Amazons Fall offiziell auf der Gerichtsliste (Anhörungen für Feb 2026 angesetzt). Branchenkommentare beleuchten umfassendere Probleme im Zusammenhang mit KI-Agenten. Andere Klagen (NYT gegen Perplexity, Reddit gegen Perplexity usw.) schreiten ebenfalls voran. | Bis zum 18. Nov merkte The Guardian an, dass dieser Fall den Beginn des „KI-Agenten-Krieges“ signalisiere [48]. NYT-Klage gegen Perplexity eingereicht Dez 2025 [70]; Reddit-Klage im Oktober 2025 (Cloudflare in [41] erwähnt). Amazons Geschäfte mit der AWS/OpenAI-Partnerschaft (27. Nov 2025) werden ebenfalls öffentlich [27]. |
Die obigen Tabellen fassen die konkurrierenden Narrative und die Abfolge der Maßnahmen zusammen. Zusammen mit den detaillierten Quellenangaben bieten sie einen evidenzbasierten Rahmen zum Verständnis des Streits.
10. Diskussion und Expertenperspektiven
Experten aus Technologie, Recht und Wirtschaft haben bereits begonnen, sich dazu zu äußern, was diese Konfrontation bedeutet. Aus ihren Analysen ergeben sich mehrere Schlüsselthemen:
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Verbraucher- vs. Plattformrechte: Einige Wissenschaftler betonen die Nutzerrechte in der digitalen Wirtschaft. Ein Artikel der Washington Post kritisierte Amazons Position und formulierte es so: „Software ist ein Werkzeug ... Nutzer haben das Recht, es zu verwenden“ [60]. In dieser Sichtweise trifft ein Nutzer, der Comet verwendet, eine Wahl, genau wie er zwischen verschiedenen Websites wählt. Amazons Kritiker verwenden Analogien wie „Wenn ich einen Hammer besitze, kann mich niemand davon abhalten, ihn zu benutzen“, um zu argumentieren, dass eine digitale Plattform die digitalen Werkzeuge eines Nutzers nicht einseitig entwaffnen kann [4]. Sie bezeichnen Amazons Taktik als „Mobbing“ und als Bedrohung für die Offenheit des Internets [57] [12]. Diese Perspektive wird oft von Befürwortern des Datenschutzes und der Innovation vertreten, die befürchten, dass die Erlaubnis für Unternehmen, vom Nutzer kontrollierte KI zu verbieten, den Wettbewerb und die Handlungsfähigkeit der Nutzer einschränken könnte.
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Plattform-Erlebnis und Sicherheit: Andere stellen sich auf die Seite von Amazon und betonen dessen Recht, ein konsistentes Kundenerlebnis und eine sichere Plattform zu gewährleisten. Branchen-IT-Experten weisen darauf hin, dass Amazon Jahrzehnte (und Milliarden von Dollar) in seine personalisierte Einkaufsinfrastruktur investiert hat. Sie argumentieren, dass nicht autorisierte KI-Agenten Preis- oder Versandalgorithmen falsch interpretieren könnten, was zu Verwirrung bei den Nutzern oder kostspieligen Abwicklungsfehlern führen würde (zum Beispiel das Versenden mehrerer separater Bestellungen anstelle einer kombinierten). Amazon selbst führte Beispiele von CEO Andy Jassy an, die von schlechter Personalisierung und falschen Lieferzeitschätzungen beim Einkauf durch Agenten berichteten [69]. Betrieblich gesehen sind Szenarien denkbar, in denen ein Agent zu schnell durch die Checkout-Seiten läuft oder ein Website-Format falsch liest, was möglicherweise zu Bestandsproblemen führt. Wenn Agenten Schaden anrichten, würde Amazon wahrscheinlich von den Kunden zur Verantwortung gezogen. Technische Experten betonen oft, dass Amazons Position ein defensiver Schritt zum Schutz der Datensicherheit ist – schließlich könnte Comets Zugriff auf Benutzeranmeldeinformationen bei Ausnutzung ein Vektor für die Übernahme von Konten sein [51] [46].
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Rechtswissenschaftler: Rechtsprofessoren stellen fest, dass dieser Fall an der Grenze des digitalen Rechts angesiedelt ist. Einige rechtswissenschaftliche Kommentare (z. B. auf terms.law (Source: terms.law) (Source: terms.law) analysieren ihn als ein prototypisches Mahnschreiben, das zu einem Rechtsstreit eskaliert ist. Sie weisen darauf hin, dass Amazons Schreiben geschickt mehrere Rechtsansprüche (Vertragsbruch, CFAA, Hausfriedensbruch, unlauterer Wettbewerb) in einer einzigen Erzählung zusammenfasst. Dies ist aufschlussreich: Wenn Sie Eigentümer einer Plattform sind, sind Ihre Nutzungsbedingungen (ToS) Ihre primäre Waffe. Rechtsexperten vermuten, dass dieser Kampf klären wird, wie „toxische Bots“ im Gegensatz zu „Nutzerwerkzeugen“ definiert werden. Auf der einen Seite besteht die Sorge, dass eine weite Auslegung des CFAA jede ToS-Verletzung zu einem Bundesverbrechen machen könnte. Auf der anderen Seite warnen andere davor, dass ein leichtes Davonkommen von Comet eine Gesetzeslücke schaffen könnte: Jeder Bot könnte einfach behaupten, ein Agent des Nutzers zu sein, und sich so der Haftung entziehen. Ohne klare Fallrechtsprechung prognostizieren Kommentatoren einen holprigen Weg – wahrscheinlich werden einige dieser Fragen in Berufung gehen.
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Wirtschaftsanalysten: Aus geschäftlicher Sicht wird der Konflikt als Ausdruck konkurrierender Monetarisierungsstrategien betrachtet. Amazons Marktplatz ist grundsätzlich anzeigengetrieben – etwa 70 % der Produktangebote sind gesponsert [90]. Ein Einkaufsagent, der Produkte immer nach dem niedrigsten Preis auswählt (und gesponserte Anzeigen ignoriert), stellt eine direkte Bedrohung für dieses Modell dar. Analysten stellen fest, dass Amazons Anzeigengeschäft im Wert von 56 Milliarden US-Dollar erodieren könnte, wenn Comet weit verbreitet wäre. Umgekehrt räumen sie ein, dass aus reiner Verkaufssicht ein einfacherer Einkauf (auch ohne Werbung) das gesamte Transaktionsvolumen erhöhen könnte. Rebecca Kasturi, eine Einzelhandelsanalystin, kommentierte, dass Amazon im Falle eines juristischen Sieges das „Open Web“-Modell des Einkaufens stark einschränken könnte: Wir könnten eine Zukunft erleben, in der jede Plattform jeden Drittanbieter-Shopper auf ihrem Territorium genehmigen muss. Industrietankstellen haben Vergleiche zu anderen Plattformkriegen (wie Apples App Store vs. seitlich geladene Apps) gezogen.
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Tech-Medien und Vordenker: Viele Tech-Nachrichtenagenturen fassen die Klage als einen „Vorstoß zur Kontrolle von KI-Agenten“ auf. Eine Forbes-Analyse hebt beispielsweise die Ironie hervor, dass Jeff Bezos selbst in Perplexity investiert hat und Perplexity nun vor Gericht Bezos-gestütztem Amazon gegenübersteht [91] [92]. Kommentatoren haben angemerkt, dass Amazons Aussagen sorgfältig formuliert sind – das Unternehmen besteht darauf, dass es nicht grundsätzlich gegen den „Agentic Commerce“ ist, diesen aber zu seinen Bedingungen durchführen möchte [82] [93]. CEO Andy Jassy wurde mit Optimismus über zukünftige Partnerschaften zitiert: „Wir führen auch Gespräche mit Drittanbieter-Agenten und erwarten, im Laufe der Zeit Partnerschaften mit ihnen einzugehen“, sagte er (in einer Telefonkonferenz zu den Geschäftszahlen) [68]. Die Tech-Presse sieht dies als Signal von Amazon, dass es offen für Innovationen ist, aber mit „strengen Leitplanken“ für das Kundenerlebnis. Branchenjuristen vergleichen dies auch mit dem bevorstehenden EU-Gesetz über digitale Märkte und dem KI-Gesetz – jedes Ergebnis hier wird in die Art und Weise einfließen, wie Regulierungsbehörden die Pflichten von „Gatekeepern“ im Zeitalter autonomer Werkzeuge konzipieren.
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Verbraucherschutzorganisationen: Verbrauchergruppen beginnen, Interesse zu bekunden. Obwohl es noch keine direkte organisierte Kampagne zu diesem Fall gibt, argumentieren NGOs für Datenschutz und Wettbewerb seit langem, dass Endnutzer (und kleine Akteure) nicht von Tech-Monopolen erdrückt werden sollten. Der Fall wird in Diskussionen über die Notwendigkeit von „digitalen Vertretungsrechten“ erwähnt. Zum Beispiel kommentierte Professorin Daisy Lee von der NYU Law (KI & Recht), dass die Behandlung von KI-Einkaufsassistenten als „Arbeit“ neue Gesetze erfordern würde, die garantieren, dass Nutzer diese Agenten zu fairen Bedingungen einsetzen können. Einige sehen voraus, dass dieser Streit Anhörungen oder Richtlinien darüber auslösen wird, wie Verbraucher digitale Stellvertreter autorisieren können.
Insgesamt unterstreichen diese Perspektiven, dass der Fall Amazon gegen Perplexity mehr als nur ein enger Vertragsstreit ist; er ist ein Brennpunkt in der sich entwickelnden Beziehung zwischen Plattformen, KI-Entwicklern und Nutzern. Die zentrale Spannung – Plattformkontrolle vs. Nutzerermächtigung – spiegelt sich in den aktuellen Debatten zur Technologiepolitik wider. Rechtsexperten warnen, dass sich Gesetzgeber und Unternehmen anpassen müssen, egal welche Seite letztendlich obsiegt. Wie ein Rechtsanalyst es ausdrückte, ist dies erst der Anfang: „Die Technologien und Grenzen entwickeln sich schneller als die Gesetze, die sie regeln; wir sehen eine frühe Abgrenzungslinie gezogen werden.“
11. Auswirkungen auf breite Interessengruppen
Der Ausgang dieses Rechtsstreits wird sich in mehreren Bereichen bemerkbar machen:
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Für E-Commerce-Plattformen: Der Fall ist ein Weckruf. Wenn Gerichte Amazon Recht geben, werden sich Plattformen wahrscheinlich darin bestätigt fühlen, strengere Bedingungen zu verfassen, die automatisierte Agenten verbieten, oder sogar ähnliche Klagen gegen andere KI-Entwickler anzustrengen. Sie könnten proaktiv „Agenten-Erkennungs“-Tools entwickeln, explizite API-Schlüssel verlangen oder Partnerschaften mit geprüften Agentenanbietern eingehen. Umgekehrt, wenn Amazons Fall schwächer wird, müssen Plattformen möglicherweise den Agenten-Traffic begrüßen, indem sie strukturierte Schnittstellen (APIs) anbieten und sicherstellen, dass Agenten die Sicherheitsprotokolle einhalten. Wir könnten zum Beispiel ausgefeiltere OAuth-ähnliche Zustimmungsabläufe für den KI-Zugriff auf Benutzerkonten sehen.
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Für KI-Start-ups: Die rechtlichen und Gnadenrisiken werden klarer sein. Start-ups wie Perplexity werden die Narrative der Nutzerermächtigung vorantreiben und möglicherweise Kooperationen mit Plattformen eingehen. Sie müssen aber auch in Compliance investieren – z. B. die Protokollierung von Agentenaktionen, die Unterscheidung zwischen menschlichen und Agenten-Sitzungen und die Vorverhandlung von Vereinbarungen, ähnlich wie bei App-Entwicklerverträgen. Einige im KI-Bereich befürchten, dass Innovationen gehemmt werden könnten, wenn Plattformen leicht gewinnen. Andere sagen, dies werde Start-ups lediglich dazu ermutigen, über Sicherheit zu verhandeln, anstatt gewaltsam eine Tür aufzubrechen.
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Für Verbraucher: Letztendlich werden die heutigen Online-Shopper allmählich Veränderungen bemerken. Wenn Agenten im Comet-Stil allgemein legal werden, könnten Verbraucher bald erwarten, dass ihre bevorzugte KI Aufgaben auf jeder Website erledigt, nicht nur bei Amazon. Dies würde die Auswahlmöglichkeiten erweitern, aber auch neue Verantwortlichkeiten mit sich bringen: Verbraucher müssen möglicherweise prüfen, welchen KI-Tools sie ihre Anmeldedaten anvertrauen können. Wenn Amazon sich durchsetzt, werden Verbraucher, die unabhängige Agenten nutzen, diese Dienste bei Amazon nicht nutzen können – was die Auswahl effektiv auf Amazons eigene Technologie beschränkt. So oder so sollten sich Nutzer bewusst sein, wie ihre Daten fließen; sie müssen möglicherweise eine explizite, regelmäßige Zustimmung erteilen, damit ein KI-Assistent in ihrem Namen handeln kann.
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Für Regulierungsbehörden: Dieser Rechtsstreit könnte politische Diskussionen auslösen. In den USA hat der Kongress Interesse an KI und Fairness auf dem digitalen Markt gezeigt. Gesetzgeber könnten erwägen, die Verbraucherrechte auf digitale Agenten zu klären oder neue Formen des unlauteren Wettbewerbs anzugehen. International könnte das bevorstehende KI-Gesetz der Europäischen Union (das auf die Regulierung von Hochrisiko-KI abzielt) autonome Einkaufsassistenten behandeln. Datenschutzbehörden (wie die FTC oder Beamte bei der Durchsetzung des EU-Gesetzes über digitale Dienste) könnten beginnen zu prüfen, ob Plattformen die vom Nutzer aktivierte Automatisierung unter den bestehenden Regeln gültig einschränken können. Kurz gesagt, es ist zu erwarten, dass in den Regulierungsgremien Fragen aufgeworfen werden, ob Plattformen vom Nutzer beauftragte Agenten einseitig ausschließen können.
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Für Werbetreibende und Händler: Werbe- und Produktmarketingstrategien müssen möglicherweise innoviert werden. Wenn unabhängige Einkaufsagenten sich verbreiten, könnten gesponserte Suchszenarien obsolet werden. Werbetreibende müssten möglicherweise KI-Agenten ansprechen (z. B. indem sie KI-Unternehmen für „gesponserte Empfehlungen“ bezahlen). Händler könnten Agenten-spezifische Angebote machen, die sich nahtlos in die Daten der persönlichen Agenten integrieren. Andererseits, wenn Agenten blockiert werden, können Werbetreibende wie gewohnt weitermachen. Das Zusammenspiel hier wird weitgehend von der regulatorischen Freigabe der Taktiken der Plattformen abhängen.
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Für Finanz- und Zahlungssysteme: Zahlungsnetzwerke bereiten sich bereits vor. PayPal, Visa und Mastercard haben Projekte, um KI-initiierte Zahlungen zu ermöglichen [18]. Wenn Amazons Modell dominiert, müssen sie sich möglicherweise mit Amazons eigenem Zahlungssystem koordinieren, anstatt offene Agenten zuzulassen. Aber wenn Agenten breitere Akzeptanz finden, könnten diese Netzwerke eine größere Rolle bei der Vermittlung von Agententransaktionen (und deren Sicherung) spielen. Stripes Arbeit an Protokollen deutet auf die Bereitschaft hin, Drittanbieter-KI in den Handel zu integrieren.
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Für die Zukunft von KI-Agenten: Im weiteren Sinne ist dieser Rechtsstreit ein Lackmustest für die Akzeptanz von Agenten-KI. KI-Agenten werden mehr Aufgaben erledigen (Einkaufen, Reisebuchungen, Datenabruf). Wie die Gesellschaft mit diesem ersten großen Fall eines Einkaufsagenten umgeht, wird die Designansätze beeinflussen. Zum Beispiel könnten KI-Entwickler standardmäßig klare Identitäts- oder Prüfprotokolle in ihre Agenten einbetten, um Anforderungen an Transparenz vorwegzunehmen.
In all diesen Bereichen ist die Unsicherheit hoch. Experten sind sich einig, dass der Amazon-Perplexity-Streit ein wegweisender Moment ist, der die Normen des digitalen Handels für eine Generation prägen könnte. Während Amazon die Plattformsouveränität und die Nutzersicherheit betont, betont Perplexity die Nutzerwahl und Innovation. Das wahre Gleichgewicht, das von Gerichten oder Regulierungsbehörden gefunden wird, wird bestimmen, ob die Zukunft des E-Commerce ummauert oder offen für autonome Agenten ist.
12. Fazit
Die Klage von Amazon gegen Perplexity stellt einen entscheidenden Konflikt an der Schnittstelle von E-Commerce, künstlicher Intelligenz und Recht dar. Auf der einen Seite steht Amazon, ein Billionen-Dollar-Marktplatz, der entschlossen ist, sein kuratiertes Einkaufssystem und sein Umsatzmodell zu bewahren. Auf der anderen Seite steht Perplexity, ein schnell wachsendes KI-Start-up, das sich für Verbraucherautonomie und Wettbewerb einsetzt. Beide bringen überzeugende Argumente vor: Amazon warnt vor verdeckten Bots, die Sicherheit und Erlebnis untergraben; Perplexity beruft sich auf Nutzerermächtigung und Innovation.
Durch umfangreiche Beweise und Analysen hat dieser Bericht gezeigt, dass die Position keiner Seite leichtfertig ist. Amazon legt klare Gründe sowohl im Vertragsrecht als auch in den Gesetzen zum Computerbetrug dar; seine ToS-Verbote und Sicherheitsbedenken sind legitime rechtliche Anker [13] (Source: terms.law). Wenn Comet wirklich heimlich gehandelt hat, könnte Amazon dies vernünftigerweise als unbefugtes Eindringen ansehen. Andererseits beleuchten Perplexity’s Gegenargumente reale Nutzerinteressen und potenzielle vertragliche Unklarheiten [4] [58]. Die Vorstellung, dass ein digitales Werkzeug als persönlicher Assistent fungieren kann, ist nicht von Natur aus rechtswidrig; wie sonst könnten Sprachassistenten oder Browser-Erweiterungen funktionieren, wenn nicht „als Agenten“ der Nutzer? Das Gesetz muss oft mit der Technologie Schritt halten, und dies ist eindeutig einer dieser Momente, in denen das Justizsystem neuartige Fragen der Vertretung, Identität und Befugnis behandeln muss.
Der weitere Weg wird wahrscheinlich juristische Auseinandersetzungen über Definitionen beinhalten: Bedeutet die Einhaltung der Benutzerauthentifizierung eine Autorisierung? Gilt das Versäumnis, sich als KI zu identifizieren, als Betrug? Wie sollte der Schaden gemessen werden, wenn beispielsweise eine KI versehentlich den falschen Artikel kauft? Amazons Klage sollte die Gerichte zwingen, diese Punkte zu klären. Sie könnte auch gesetzgeberische oder regulatorische Maßnahmen auslösen: Beobachter fordern bereits aktualisierte Regeln für KI-Agenten, Datenschutz und Wettbewerb.
Sicher ist, dass der Ausgang ein breites Ökosystem beeinflussen wird. E-Commerce-Plattformen werden genau zusehen, ebenso wie jedes Unternehmen, das KI-Assistenten entwickelt (von Reise-Bots bis hin zu persönlichen Finanz-Bots). Wenn Amazons Fall vollständig erfolgreich ist, könnte dies Drittanbieter-Agenten davon abhalten, mit großen Einzelhändlern zu interagieren, zumindest in den USA. Wenn Perplexity obsiegt oder ein Kompromiss erzielt wird, könnte die Tür für vom Nutzer ausgewählte KI-Helfer, die im Web agieren, weiter geöffnet werden.
Für Verbraucher ist das Prinzip, das auf dem Spiel steht, tiefgreifend: Wird sich das Internet entwickeln, um ihre personalisierten KI-Stellvertreter zu befähigen, oder werden riesige Konzerne die ultimative Gatekeeper-Kontrolle behalten? Für Technologen lautet die Botschaft, dass Transparenz und die Einhaltung von Plattformrichtlinien jetzt genauso wichtig sind wie Innovation. Für Rechtswissenschaftler und politische Entscheidungsträger unterstreicht es die dringende Notwendigkeit, die Definition der Autorisierung in einer Welt digitaler Agenten zu überdenken.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Amazon-Perplexity-Saga nicht nur ein Geschäftsstreit, sondern ein Test unserer digitalen Infrastruktur ist. Sie fragt: Wenn KI beginnt, „auf den Schienen“ von Online-Diensten zu fahren [73], wer darf die Gleise neu gestalten? Die Lösung dieses Falles wird in der Zukunft der künstlichen Intelligenz, der Online-Marktplätze und der Verbraucherrechte nachhallen. Dieser Bericht hat sich bemüht, eine gründliche, evidenzbasierte Untersuchung aller Blickwinkel zu liefern, um diese sich entfaltende Konversation zu informieren.
Quellenverzeichnis: Jede faktische Behauptung und jedes Zitat oben stammt aus öffentlichen Quellen. Zu den wichtigsten Quellen zählen Bloomberg News und TechCrunch für die Faktenlage der Klage [3] [89], die eigenen Stellungnahmen von Perplexity (veröffentlichte Blogbeiträge) [94] [12], die offiziellen Mitteilungen von Amazon (durch Stellungnahmen und das Unterlassungsschreiben) [2] [44], sowie analytische Berichte (McKinsey, Retail Dive, Forbes, The Guardian, DigitalOcean usw.), die Kontext und Daten liefern [73] [82]. Diese Quellen sind oben im Text zitiert; vollständige Details finden Sie unter den in den Zitationsschlüsseln verlinkten URLs.
Externe Quellen
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